Dominic Thiem steht ohne Satzverlust in der dritten Runde der Australian Open. Der Blick auf die Fernsehbilder aus Melbourne lässt die von der Coronavirus-Pandemie gebeutelte Welt fast neidisch werden. Auch Österreichs "Sportler des Jahres" kann sich nach zweiwöchiger Quarantäne "down under" nun frei bewegen, zudem dürfen Sportfans endlich auch wieder vor Ort zuschauen. Ein Umstand, der der rigorosen Politik, aber auch der isolierten Lage des Kontinents, zuzuschreiben ist.
Thiem hat übrigens noch nicht entschieden, ob er sich gegen das Virus impfen lassen wird, erzählte er via Videopressekonferenz. "Das weiß ich noch nicht. Da muss ich mich noch genauer informieren wie das ist", erklärte Thiem. Klar ist für ihn aber, dass er die von manchen geforderte Bevorzugung von Sportlern bei der Impfreihenfolge nicht befürwortet. "Wenn die Impfung wirklich sicher ist, wenn das perfekt passt, finde ich eigentlich nicht, dass die Sportler bevorzugt werden sollten, sondern die Risikogruppen", meinte Thiem. Also ältere Leute, Altenheime und "Leute, die dort arbeiten". "Nicht wir, wir sind ja keine Risikogruppe, so sehe ich das. Man muss eh schauen wie sich das alles entwickelt, auch mit den Mutationen. Hoffentlich gibt es bald ein Mittel, das das Ganze stoppt."
Inwiefern die Bilder aus Australien der Welt auch Hoffnung geben könnten, beantwortete Thiem differenziert. "Es ist ein gutes Beispiel für die Welt, aber wir sind in Australien, wo die Situation mit dem Virus sehr gut ist, weil sie einen guten Job gemacht haben, aber offensichtlich auch, weil es hier eine Insel ist. Es ist nicht so leicht hierherzukommen."
Es sei schön wieder vor Fans zu spielen. Gleiches aber schon bald in Europa oder anderswo zu erwarten, hält er für verfrüht. "Ich denke, dass es viel schwerer ist, Events in Europa oder den Staaten auszutragen, weil die Situation dort mit Covid nicht so gut ist. Wir müssen wohl noch länger warten, bis man dort wieder Fans zulässt."