Beim Schlusspfiff hat es sogar den Präsidenten nicht mehr auf der Tribüne gehalten. Dietmar Riegler stürmte auf Schiedsrichter Stefan Ebner zu, um ihm nach dem Heimspiel gegen Rapid Ende Oktober des vergangenen Jahres die Meinung zu geigen. Ein Elfmeter in der dritten Minute der Nachspielzeit und der anschließende 4:3-Siegtreffer für die Gäste haben das Fass nach einer ohnehin sehr emotional und kämpferisch geführten Partie endgültig zum Überlaufen gebracht.
In Hütteldorf besteht heute im Abendspiel die Chance zur sportlichen Revanche. Nach vier Siegen in Folge liegt die Favoritenrolle aber eher bei Rapid. „Wenn wir gegeneinander spielen geht es immer sehr eng zu. Sie haben aber wieder eine gute Entwicklung gemacht und sind wahrscheinlich noch stärker, als sie es beim Hinspiel waren“, sagt Trainer Ferdinand Feldhofer.
Für den an einer Wadenblessur laborierenden Routinier Mario Leitgeb wird die Partie wohl noch zu früh kommen. Im Gegensatz zum Cup-Spiel am Freitag gegen Kapfenberg will man beim WAC auch wieder etwas rotieren. „Die Belastungen werden nicht weniger. Durch den Aufstieg haben wir noch ein Spiel mehr“, sagt Feldhofer.
Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer, der 95 Spiele auf der Trainerbank des WAC verbracht hat, sind die gestiegenen Ansprüche in Wolfsberg nicht verborgen geblieben. Man werde eine Top-Leistung brauchen, um drei Punkte einfahren zu können. „Allein die Einkäufe, die sie in den letzten zwei Jahren getätigt haben, hätte ich mir zu meiner Zeit gewünscht“, sagt der Burgenländer über den aktuellen Kader beim WAC.
Der letzte Sieg der Lavanttaler bei Rapid liegt übrigens bereits fünf Jahre zurück. Damals beendeten die Wölfe mit einem 1:0-Erfolg die nur von kurzer Dauer geprägte Trainer-Karriere der Schalker Legende Mike Büskens in Wien.