Er kam 2018 zum VSV, um sich über gute Leistungen in der österreichischen Liga einen Platz in der Schweiz zu erspielen. Der Plan von Verteidiger Bernd Wolf ist voll aufgegangen. Der in Bern ausgebildete Wiener, der wegen der vielen Jahre im Nachwuchs als Lizenz-Schweizer gilt, ist jetzt in der National League beim HC Lugano gesetzt. Der 23-Jährige spielt im zweiten Verteidigerpaar an der Seite des erfahrenen Schweizer Nationalspielers Romain Loeffel (29) und erzielte auch schon drei Treffer. „Ja, der Start hat gut geklappt, auch das Einleben in der schönen Stadt war gut. Nur das Umsiedeln von Villach verzögerte sich wegen Corona etwas, erst im Juni kamen wir hier her.“ Mitgekommen ist seine Klagenfurter Freundin Stephanie, die ihm in der italienischen Schweiz eine große Hilfe ist. „Kaum jemand spricht Deutsch, manche Englisch. Gut, dass sie Italienisch kann“, sagt er lachend.
Denn aller (Neu-)Anfang ist schwer, vor allem sportlich. „An dieses Niveau hier musst du dich gewöhnen. Auch die Akzeptanz musste ich mir erarbeiten. Als ich bei meiner Vorstellung erzählte, dass ich zuletzt in Villach gespielt habe, fragten alle, wo das denn überhaupt sei“, erzählt er. Geholfen hat auch, dass mit Raphael Herburger ein weiterer Österreicher im Sommer von Salzburg zu Lugano kam. „Wir machen privat viel zusammen, er ist eine brutal wichtige Bezugsperson für mich.“
Die Adler werden interessiert weiter verfolgt
Den VSV verfolgt er regelmäßig, mit Ex-WG-Partner Felix Maxa schreibt er hin und wieder. „Wir hatten gehofft, dass sich die Corona-Lage entspannt, und wir mal nach Kärnten fahren können. Aber das spielt’s ja aktuell nicht. Darauf freue ich mich aber schon wieder“, sagt Wolf, der den Adlern die Play-off-Teilnahme wünscht. Dort will er mit seinem Team auch auf direktem Weg über die Top-6 hin. „Aktuell sind wir Sechster, wollen aber in die Top-4“, sagt er.
Dass man nun überlegt, in der Schweiz mehr Legionäre zuzulassen, schmeckt Wolf gar nicht. „Spieler wie ich haben es sich erarbeitet, über Jahre hier zu bestehen und als Lizenz-Schweizer zu gelten. Wenn das jetzt aus Kostengründen gelockert wird, hat man natürlich auch etwas Angst, irgendwann einfach ausgetauscht zu werden“, gibt er zu.