Wenn China ruft, kann kaum ein Fußballspieler weghören. So ging es im Vorjahr auch Okan Aydin. Nach 37 Scorerpunkten in 47 Spielen für die Austria Klagenfurt wurde Jiangxi Liansheng aus der zweiten chinesischen Liga aufmerksam. Ab dann wurde es kompliziert. Die Austria vermeldete im September einen Wechsel, der laut Aydins Management nie stattgefunden habe. Doch weil der Vertrag in Klagenfurt aufgelöst wurde, sei Aydin nun ablösefrei. Der 26-Jährige war nie in China, die kolportierte Ablösesumme von 300.000 Euro kam nie nach Kärnten. Kompliziert ist diese Situation auch für neue Interessenten wie Wacker Innsbruck. Der Liga-Konkurrent der Austria würde Aydin gerne verpflichten. „Es gibt Gespräche. Rechtlich muss aber noch vieles geklärt werden“, sagt Sprecher Alexander Zorzi.

Bei der Austria selbst man die Causa gelassen. „Sowohl der österreichische, als auch der chinesische Verband haben den Wechsel bestätigt. Aydin ist damit Spieler von Jiangxi Liansheng“, sagt Geschäftsführer Matthias Imhof. Konkurrenz gibt es für Wacker noch aus Deutschland. Eine Entscheidung über die Zukunft des Deutschen steht kurz bevor.

Doch warum hat es so lange gedauert, einen Verein für einen Spieler mit Aydins Qualitäten zu finden? Berater Laurent Burkart sieht die Schuld bei der Austria. „Die Vereine hatten ganz einfach Angst vor dem Drohszenario, das hier aufgebaut wurde“, sagt Burkart.