"Alle dachten, er ist schon lange tot. Jetzt wissen wir, es geht ihm gut“, freut sich Walter Ludescher. Der Ex-Austria-Klagenfurt-Trainer ist erleichtert, seinen ehemaligen Schützling Kassim Ramadhani wohlauf zu wissen. Dass der Mann aus Tansania überhaupt nach Klagenfurt gekommen ist, hat man Spielervermittler Sigi Steinwender zu verdanken. „Er hat damals den Sandy Manara nach St. Veit gebracht und gesagt, es gibt einen Bruder, der noch besser ist“, erinnert sich Ludescher. Und Steinwender sollte recht behalten.
Sechs Jahre hat Ramadhani im Mittelfeld der Klagenfurter verbracht und avancierte schnell zum Publikumsliebling. Es war die große Zeit der Austria. Aufstieg und Duelle mit den ganz Großen. „Er hat damals sogar den Prohaska ausgestochen“, erzählt Ludescher. Unvergessen bleibt sein zum Tor des Jahres gewählter Fallrückzieher im Jahr 1983 gegen die Wiener. „Er war ein richtiges Schlitzohr und nicht gerade der fleißigste beim Training. Es wäre wirklich schön, ihn einmal wiederzusehen“, sagt Ludescher.
Insgesamt hat der Mittelfeldspieler knapp 80 Spiele für die Klagenfurter absolviert. Für ein Foto in den Farben der Austria hat ihm Stadionsprecher Christian Rosenzopf (er konnte den Kicker über die Botschaft Tansanias ausfindig machen) ein aktuelles Trikot nach Antwerpen geschickt. Statt einem Bild kam eine Textnachricht zurück. „Ich passe nicht hinein. Brauche bitte die größte Größe“, schrieb Ramadhani. Seinen Humor hat er in all den Jahren anscheinend nicht verloren.