Aleksander Aamodt Kilde ist derzeit in der Speedabteilung der alpinen Weltcup-Herren das Maß aller Skidinge. Der Norweger gewann nach seinem Sieg im Super-G auf der Saslong im Grödner Tal auch den Abfahrtsklassiker. Allerdings musste Kilde um seinen Sieg bangen, denn der Amerikaner Ryan Cochran-Siegle kam dem Topfavoriten bis auf 22 Hundertstel nahe und wurde Zweiter vor dem Schweizer Abfahrts-Ass Beat Feuz.
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Den Österreichern blieb diesmal ein Spitzenergebnis versagt. Bester wurde der mit Startnummer 27 ins Rennen gegangene Max Franz an neunter Stelle, unmittelbar gefolgt von seinem Kärntner Landsmann Matthias Mayer, am Vortag im Super-G noch Vierter. Der Val d´Isere-Zweite Othmar Striedinger verlor wie der dortige Sieger Martin Cater mehr als zwei Sekunden auf Kilde, der bei jeder Zwischenzeit auf Platz eins lag, den entscheidenden Vorsprung aber im obersten Abschnitt herausholte.
Diesmal kein Rennen für höhere Nummern
Franz konnte sich über seine Position als bester Österreicher nicht wirklich freuen. "Ich habe alles probiert und hab mich voll reingehaut. Aber oben war es schwierig, dabei zu sein und unten habe ich zu viel gewollt", erklärte der Kärntner im ORF-Fernsehen. Die wegen der wechselnden Lichtverhältnisse in Gröden oft wichtige Startnummer habe aber diesmal offenbar keine allzu große Rolle gespielt. "Schade. Das was ich mir vorgenommen habe, ist nicht ganz aufgegangen. Ich hätte ab der Mauer besser fahren können."
Mayer sorgte für eine Schrecksekunde, als es ihm genau an der Stelle, an der er sich einst bei einem Sturz einen Rückenwirbel gebrochen hatte, einen Ski verschnitt. "Ich wollte es in Hocke durchziehen, hab's aber eh noch ganz gut abgefangen und auch noch halbwegs eine Zeit gerettet", erklärte der Doppel-Olympiasieger. Für ihn sei Gröden einfach nicht das Lieblingsrennen. "Ich muss hier immer über mein Limit gehen, um schnell zu sein. Deshalb passiert immer was bei mir hier."
In Bormio werde es kurz vor dem Jahreswechsel sicher besser laufen, ist Mayer überzeugt. Zuvor bestreitet der Kärntner am Sonntag aber wie Kilde noch den Riesentorlauf in Alta Badia (10.00/13.30 Uhr). Weltcup-Titelverteidiger Kilde, der in der vergangenen Saison nur ein Rennen gewonnen hatte, übernahm mit diesem zweiten Erfolg en suite die Gesamtführung.
Besonders groß war die Freude beim Überraschungszweiten Cochran-Siegle, der in seinem 99. Weltcuprennen erstmals auf das Podium kam. Seine Mutter Barbara Cochran (69) hatte übrigens in Gröden 1970 bei der Ski-WM Silber im Slalom gewonnen, worauf er selbst im ORF-Interview hinwies. "Sie hat das Rennen ganz sicher gesehen."