Wie sich die Szenen doch gleichen. Der WAC ist in der Europa League heuer auf den Spuren des Vorjahres. Bis auf ein Tor sind sogar die Resultate ident. Neben einem Sensationssieg (4:0 in Gladbach, 4:1 in Rotterdam) und einem starken Unentschieden (1:1 gegen Rom, 1:1 gegen Moskau) wurden erneut zwei bittere Niederlagen (0:1 und 0:3 gegen Istanbul, 0:1 und 0:3 gegen Zagreb) kassiert. Damals landete der WAC am Ende nur auf Platz vier.
In allen Spielen über die volle Distanz auf dem Feld stand Michael Novak. Für den Dauerbrenner der Wolfsberger sind die beiden Saisonen aber nicht zu vergleichen. „Am Donnerstag hatten wir in der Mannschaft ein kurzes Déjà-vu. Für uns fühlt es sich aber trotzdem ganz anders als im Vorjahr an. Wir haben auch an Erfahrung gewonnen“, sagt Novak.
Durch Corona und die Infektionen innerhalb der Mannschaft sei ohnehin nicht mehr viel so, wie es vorher einmal war. Gegen Moskau hätte es in beide Richtungen ausgehen können, die Niederlage in Zagreb sei unnötig gewesen und auch am Donnerstag sei man trotz 0:3-Niederlage nicht so weit weg von einem Erfolg gewesen wie beim 0:3 gegen Istanbul in der Vorsaison. „Wenn man im Detail darüber nachdenkt, dann sind die Ergebnisse wohl nur Zufall“, sagt Novak, der die Gruppe im Vorjahr allgemein und die spielerischen Leistungen des WAC heuer als stärker einschätzt.
Allerdings gibt es auch einen kleinen, aber vielleicht entscheidenden Unterschied zum Vorjahr. Die Tabellensituation fällt heuer etwas günstiger aus. Mit Schützenhilfe aus Zagreb würde selbst bei einem Unentschieden in Moskau daheim ein Entscheidungsspiel gegen Feyenoord im Kampf um Platz zwei anstehen. Viel nachdenken will man beim WAC in der aktuellen Situation ohnehin nicht. Nach der ersten von vier englischen Wochen in Folge bleibt dafür auch nicht viel Zeit. „Ich habe letztes Jahr nicht viel gerechnet und mache das auch heuer nicht“, sagt Novak.
Viel wichtiger sei es, den coronabedingten Trainingsrückstand wieder aufzuholen. Gegen Zagreb hat es sich bemerkbar gemacht, dass noch nicht jeder Einzelne zurück auf 100 Prozent gekommen ist.