Zehn Spiele lang war der kroatische Serienmeister Dinamo Zagreb in der Liga ungeschlagen. Dann kam Nenad Bjelica. Gegen seinen NK Osijek setzte es eine 2:0-Niederlage. Bjelica, der mit Dinamo in der Champions League spielte und auch bei den Wolfsberger an der Seitenlinie stand, sieht seine Landsleute aufgrund der individuellen Qualität in ihren Reihen als Favoriten.
Dennoch sollte morgen auch in der Europa League die erste Saisonniederlage folgen. Beim WAC hat man den Aufstieg als klares Ziel vorgegeben. Analysiert und beobachtet wurde der Gegner über Scoutingplattformen und Spione vor Ort genau. „Die Niederlage macht es nicht leichter für sie. Am Wochenende haben sie mit zwei Stürmern begonnen. Das hat eher Seltenheitswert. Sie werden uns aber sicher nicht überraschen können“, sagt Trainer Ferdinand Feldhofer. Trotz der international erfahrenen Mittelstürmer Mario Gavranovic und Bruno Petkovic blieben die Kroaten erstmals in dieser Saison in der Liga torlos. International waren Tore ohnehin Mangelware. In drei Spielen steht nur ein Treffer auf dem Konto. Es war das Goldtor beim knappen 1:0-Sieg gegen den WAC 15 Minuten vor Schluss.
Die Begegnung vor drei Wochen war geprägt von Corona-Ausfällen auf beiden Seiten. Mittlerweile sind die Wolfsberger wieder vollzählig und konnten den gesamten Kader zur Vorbereitung nutzen. Mit den Torhütern Alexander Kofler und Marko Soldo sowie Stürmer Cheikhou Dieng sind auch die letzten am Wochenende in der Liga gegen Altach noch abwesenden Spieler wieder mit dabei. Das Virus hat die Mannschaft endgültig wieder verlassen.
Matthäus Taferner ist nach einer gelb-roten Karte gesperrt. Der verletzte Neuzugang Guram Giorbelidze aus Georgien trainiert bereits seit einiger Zeit wieder. Ob es morgen schon für einen Platz im Kader oder zum Debüt für den WAC reichen wird, lässt Feldhofer offen. Gleiches gilt für die Tormannfrage. Kofler-Ersatz Manuel Kuttin war gegen Altach sicher und hat die Null gehalten. „Für mich habe ich die Entscheidung schon getroffen. Grundsätzlich wird für die gesamte Aufstellung die Fitness ausschlaggebend sein“, sagt der Trainer.
Keine Fälle bei Dinamo
Auch der Gegner dürfte nach einigen Ausfällen am Wochenende morgen aus den Vollen schöpfen können. Bei den jüngsten Testungen war laut Meldungen kein positiver Fall mehr dabei. Aus Abstandsgründen werde man heute mit drei Bussen nach Klagenfurt reisen.
Anders als beim 1:1 des WAC gegen Moskau – vor dem Teil-Lockdown durften 3000 Zuseher ins Stadion – gibt es morgen ein komplettes Geisterspiel.