Sportlich ist das Duell heute in der Europa League (wir berichten ab 19.30 Uhr live) ein Spiel mit verdeckten Karten. Weder der WAC noch Dinamo Zagreb wissen, wer beim Gegner ausfällt. Bekannt wurde nur, dass es bei den Lavanttalern auch Personen aus dem Betreuerteam erwischt hat und dass bei den Kroaten Trainer Zoran Mamic das Spiel vor dem Fernseher verfolgen muss. Insgesamt gab es beim WAC acht Infektionen, bei Dinamo sind es neun.

Den endgültigen Kader erfahren die Trainer zwei Stunden vor dem Spiel. „Da kann es noch zu taktischen Anpassungen kommen“, sagt Coach Ferdinand Feldhofer, der die Favoritenrolle Dinamo zuschiebt. Egal wer bei den Kroaten auf dem Platz stehe, die Mannschaft sei immer noch überragend und habe enorm hochwertige Einzelspieler und eine kompakte Defensive. „Wir wollen unsere Stärken zeigen und sind nicht hier, um Urlaub zu machen. Wie wir wissen, gewinnt nicht immer der Favorit“, spielt Feldhofer auf das 4:1 gegen Rotterdam an.

Dabei reisten die Wolfsberger durchaus optimistisch nach Zagreb. Als Underdog gestartet, haben die Lavanttaler in der Europa League überrascht. Vier Zähler aus den Partien gegen ZSKA Moskau und Feyenoord Rotterdam bedeuten die Tabellenführung. Dinamo liegt mit zwei torlosen Remis nur auf Platz 3, was den eigenen Ansprüchen als Serienmeister und vorjähriger Champions-League-Teilnehmer nicht genügen kann.

Bei den Wolfsbergern ist man abseits des Sportlichen froh, dass man trotz der aktuell schwierigen Umstände noch dem eigenen Beruf nachgehen kann. „Da sind wir sicher privilegiert“, sagt Feldhofer.