So chancenlos der LASK vergangene Woche gegen Tottenham war, so souverän traten die Oberösterreicher am Donnerstag lange Zeit gegen den bulgarischen Vertreter Ludogorez Rasgrad auf, und das sprichwörtlich ab Sekunde eins. Denn bereits mit dem ersten Schuss gingen die Linzer durch Husein Balic in Führung. Nach Vorarbeit des erneut stark aufspielenden Marko Raguz hatte der 24-Jährige Mittelfeldspieler keine großen Probleme, aus gut 16 Metern auf 1:0 zu stellen. Von Zurückschalten war daraufhin absolut gar nichts zu sehen, vielmehr erhöhte die Mannschaft von Trainer Dominik Thalhammer im Laufe der ersten Hälfte das Tempo und ließ die Defensive der Bulgaren immer wieder nicht Europacup-tauglich aussehen.
Denn nicht nur aus dem Spiel heraus funktionierte es an diesem Abend äußerst gut. In Minute 12. zeigte der LASK auch seine Stärken bei Standards. Andreas Gruber kam nach einer Michorl-Ecke unbedrängt zum Abschluss und stellte ohne Bedrängnis auf 2:0. Als daraufhin viel auf eine Machtdemonstration der Heimmannschaft hindeutete, kamen die Gäste wie aus dem nichts zum Anschlusstreffer.Elvis Manu nützte einen kurzen Moment die Unkonzentriertheit der Linzer Defensive aus und machte das Spiel noch einmal spannend (15.).
Vor allem auch, weil Ludogorez im Anschluss immer besser in die Partie fand. Doch wie schon beim 1:2 sollte der nächste Treffer wieder entgegen des Spielverlaufs fallen, diesmal mit dem besseren Ende für den österreichischen Vertreter. Alex Santana vergab nach einer halben Stunde eine absolute Topchance auf den Ausgleich, vier Minuten später sorgte mit Raguz der beste Mann am Feld per Seitfallzieher bereits für die vermeintliche Vorentscheidung (34.).
Den Gästen gelang auch in Durchgang zwei nach vorne kaum mehr etwas. In der Defensive hatte man weiterhin Probleme mit der starken Offensivabteilung rund um Raguz, Gruber und Balic. Letzterer schien das Spiel mit einem abgefälschten Schluss endgültig entschieden zu haben. (56.) Am Ende kam es aber noch einmal ganz anders als gedacht. Zunächst nutzte Manu einen Abwehrfehler der Oberösterreicher aus (67.), fünf Minuten später zeigte Schiedsrichter Javier Estrada Fernández zur Überraschung vieler Linzer auf den Elfmeterpunkt. Lukas Grgic bekam den Ball bei einem Klärungsversuch an die Hand und musstenach seiner zweiten Gelben Karte bereits frühzeitig in die Kabine. Manu verwertete den Strafstoß trocken und machte das Spiel mit seinem dritten Treffer des Abends noch einmal spannend. Mit einem Mann weniger verteidigte der LASK aber bis zum Schluss den wichtigen Sieg und darf sich somit weiterhin Hoffnungen auf den Aufstieg in die nächste Runde machen.