Einen Erfolg konnte Rapid bereits vor Anpfiff des ersten Gruppenspiels in der Europa League feiern. Mit acht Antritten zählt man europaweit gemeinsam mit PAOK, PSV Eindhoven und Villareal zu den absoluten Dauergästen im Bewerb und stellte den Rekord von Salzburg und Lazio Rom ein. Kein anderer Verein war öfter in der Gruppenphase vertreten. Zweimal überwinterten die Grün-Weißen bereits international. Nach der gestrigen Leistung können sich die österreichischen Fußballfans auch große Hoffnungen auf eine dritte Qualifikation für die Runde der letzten 32 machen, obwohl es am Ende nicht ganz für einen Punktgewinn reichte.
Mit Arsenal London bekam es die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer gleich zu Beginn mit dem größten Brocken in Gruppe B zu tun. Von Nervosität oder gar Angst war aufseiten der Wiener aber über 90 Minuten hinweg nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil. In Durchgang eins hätten sich die "Gunners" nicht über eine österreichische Führung beschweren dürfen. Zwar gehörte die erste Chance durch einen Kopfball von David Luiz (15.) den Gästen aus London, ab dann zeigten aber größtenteils die Rapidler ihre Offensivstärken. Marcel Ritzmaier per Ferse in in Minute 19. und Erkan Kara nach einer schönen Mitnahme kurz vor der Pause machten bereits einen Vorgeschmack auf das, was kurz nach Wiederanpfiff folgen sollte.
Denn in Minute 51. lag die große Sensation wirklich in der Luft. Kara lenkte einen Pass von Arsenal-Schlussmann Bernd Leno genau auf Taxiarchis Fountas, der aus wenigen Metern ohne große Schwierigkeiten zur Führung traf. Zwar ging der Treffer klar auf das Konto des deutschen Torhüters, verdient hatte man es ich aufseiten von Rapid aber ohne Diskussion. Nachem Fountas einen zweiten Leno-Fehler nach einer Stunde nicht ausnutzen konnte, bewahrheitete sich leider aus rot-weiß-roter Sicht eine alte Fußball-Weisheit. "Wer die Tore vorne nicht macht,...". Denn binnen weniger Minuten drehte der Spitzenklub aus England die Partie. Zunächst köpfelte David Luiz nach einem Freistoß zum Ausgleich ein (70.), vier Minuten später stellte der eingewechselte Pierre-Emerick Aubameyang auf 2:1. Rapid kämpfte weiterhin bis zum Schluss, am Ende reichten den Gästen aber starke fünf Minuten für den doch etwas glücklichen Auswärtssieg.