Mit zwei Toren gegen Lazio Rom hat Cristiano Ronaldo seinen Klub Juventus Turin wohl zum neunten Titel in Serie geschossen. Vier Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung der „Alten Dame“ auf Verfolger Inter Mailand acht Punkte – selbst schwächelnde Turiner lassen sich das wohl nicht mehr nehmen. Ronaldo hat aber auch für seine persönliche Statistik einiges getan: Gemeinsam mit Ciro Immobile führt er mit 30 Treffern nun nämlich die Torschützenliste in Italien an.
30 Saisontore bei 30 Einsätzen in der höchsten italienischen Spielklasse sind eine wunderbare Visitenkarte. Mindestens 30 Saisontore in England, Spanien und Italien – vor CR7 ist das noch niemandem gelungen. 2007/2008 gelang es Ronaldo für Manchester United, zwischen 2010/2011 und 2015/2016 sechs Mal in Folge für Real Madrid. Ebenfalls historisch: Ronaldos Treffer gegen Lazio waren die Serie-A-Tore 50 und 51. 50 Tore in nur 61 Spielen – so schnell war noch niemand.
Nächste Bestmarke: Jeweils 50 Tore in der Premier League, La Liga und der Serie A hat vor Ronaldo noch niemand erzielt. „Rekorde sind immer wichtig, aber Siege sind wichtiger“, sagt der Portugiese. „Ich helfe der Mannschaft dabei zu gewinnen. Es sind noch vier Spiele und wir wissen, dass die Serie A eine schwierige Liga ist.“
Augenscheinlich ist: Ronaldo wird im Alter besser. Für 84 Tore in der Premier League benötigte der Stürmer sechs Saisonen. Noch eine Saison wie heuer und er wird in drei Spielzeiten in Italien ebenso erfolgreich gewesen sein. Nur den Wert aus Spanien wird der 35-Jährige nicht mehr erreichen: 311 Tore hat CR7 in 292 Ligaspielen für Real Madrid erzielt und neun Jahre dafür benötigt. Das geht sich bei der „Alten Dame“ nicht mehr aus.
Zumal es auch Gerüchte um einen Abgang Ronaldos aus Italien gibt. Das Verhältnis zu Trainer Maurizio Sarri soll problematisch sein. Sarri wurde geholt, um die „Alte Dame“ das spektakuläre Kurzpass-Spiel zu lehren, das er bereits mit Empoli und Napoli geprägt hat. Ronaldos Tempovorstöße über die linke Seite sind darin nicht vorgesehen. Nach dem 0:1 gegen Lyon im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League soll es zu Spannungen zwischen Trainer und Superstar gekommen sein. Bei Juventus bringt man mit U23-Trainer Andrea Pirlo bereits einen Sarri-Nachfolger in Position. Er wäre nicht der erste Trainer, der über die „Zweier“ Chef wird – bei Pep Guardiola und Zinedine Zidane funktionierte es genau so.
Sarri oder Ronaldo, einer geht wohl. Newcastle United soll den Superstar mit Ölmilliarden locken, heißt es aus Spanien. Ronaldo wäre der Erste, der in Spanien und England über 100 Ligatore erzielt.
So spektakulär Ronaldos Zahlen sind: Der erste Stürmer, der in drei Topligen 50 Tore erzielt hat, ist er nicht. Dem Bosnier Edin Dzeko ist das in England (Manchester City), Italien (AS Roma) und Deutschland (Wolfsburg) gelungen.