Die Regierung plant ein rasches Ende für die Ära der Geisterspiele: Schon ab 1. August sollen wieder bis zu 1250 Personen pro Fußballspiel zulässig sein, sagt der für Sport zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen) im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Und ab 1. September sei eine allgemeine Zuseher-Obergrenze für Sportveranstaltungen geplant. Diese werde im Korridor zwischen fünf- und zehntausend Zuschauern liegen. Letzte Details seien gestern Abend mit dem Bundeskanzleramt und dem Gesundheitsministerium abgestimmt worden, so Kogler.
„Wahrscheinlich“ werde man mit einer allgemeinen Obergrenze starten, die für alle Veranstaltungen gilt, so der Vizekanzler. Man werde zwischen Indoor und Outdoor unterscheiden, draußen soll die doppelte Zahl an Besuchern gestattet sein. „Wir müssen das mit Hausverstand machen.“
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Größere Stadien, mehr Zuschauer
Nach dieser Erstphase soll es je nach verfügbarem Stadion differenzierte Regeln geben. Kogler: „Ich stelle mir vor, dass wir versuchen, das pro Stadion zu bemessen. Es können in einem Stadion 12.000 Menschen ein geringeres Problem sein als in einem anderen Stadion 6.000.“ Dies hänge nicht nur vom Fassungsvermögen ab, sondern auch von der Zahl der Einlässe. Die moderneren Stadien hätten „mehr Eingänge und aufgrund anderer Sicherheitsvorschriften mehr Möglichkeiten“, so Kogler, der eine weitergehende Freiheitsstufe in Aussicht stellt: „Wenn man es besonders intelligent macht, dann könnten die, die bessere Möglichkeiten haben, auch allfällige Obergrenzen ganz erlassen bekommen.“
Die genauen Regeln will die Regierung noch im Juni bekannt geben. Von der Lockerung und ministeriellen Geisteraustreibung betroffen wären auch die im September beginnenden Herbst-Auftritte der Nationalmannschaft.
Ein besonderes Anliegen sei ihm die Gleichbehandlung von Kultur- und Sportereignissen, so Kogler, immerhin befinden sich ja beide Abteilungen in seinem Zuständigkeitsbereich. Deshalb seien ab 1. August - genau mit dem Tag, an dem die Salzburger Festspiele starten - auch auf den Sportplätzen wieder bis zu 1.250 Personen als Zuseher erlaubt. Dies betreffe nicht nur Profi-Stadien, sondern auch regional alle Fußballplätze. Kogler: „Wir haben danach getrachtet, Kultur und Sport gleichzubehandeln.“
Die Bundesliga habe sich im Mai in ihrem Rahmenvertrag für die Variante der Geisterspiele entschieden. Aber „mittlerweile werden wir ja von zahllosen Lockerungen überholt“, so Kogler. Sollte es Probleme mit dem Wiederaufflammen von Corona-Fällen geben, dann setzt der Vizekanzler auf eine Strategie der lückenlosen Rückverfolgbarkeit. Binnen 24 Stunden müssten Ausmaße eines Clusters ärztlich festgestellt werden können, so sein Credo.