An Brisanz fehlte es dem Steirer-Duell zwischen Hartberg und Sturm nicht. Bei den Grazern mussste Trainer Nestor El Maestro nach seiner Sperre auf der Tribüne der Profertil-Arena Platz nehmen. Für ihn übernahm sein 27-jähriger Bruder Nikon El Maestro. Hartberger wollte mit einem Sieg bereits eine Vorentscheidung im Kampf um den wichtigen Platz fünf in der Meistergruppe einfahren.
In den ersten Minuten gab es dann einen ungewohnten Start, zumindest für die Truppe von Trainer Markus Schopp. Gegen Salzburg und Wolfsberg gerieten die Osteierer zuletzt früh in Rückstand. Am Sonntagabend gegen Sturm machten die Hartberger es deutlich besser und sorgten selbst für den ersten Treffer des Spiels. Rajko Rep brachte in der neunten Minute einen Eckball gefährlich in die Mitte. Der neu in die Startelf gerückte Niklas Geyrhofer klärte den Ball genau vor die Füße von Tobias Kainz. Dieser nahm sich aus gut 16 Metern ein Herz und netzte zielsicher ein. Für Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl war dabei nichts zu machen. Wenige Augenblicke später hätte Rep dann sogar auf 2:0 stellen können. Sein Schuss knallte jedoch gegen die Latte.
Von den Grazern kam in Durchgang eins wenig. Kurz vor der Pause hätte Sturm aber doch den Ausgleich machen müssen. Kiril Despodov tauchte alleine vor Rene Swete auf und umkurvte den Hartberg-Schlussmann sehenswert. Doch passend zur aktuellen Lage der Gäste vollbrachte er das Kunststück, den Ball am leeren Tor vorbeizuschießen.
Auch Hälfte zwei startete gleich mit einem Aufreger. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff wurde Anastasios Avlonitis im Strafraum von Bakary Nimaga gelegt. Trotz wilder Proteste der Akteure in schwarz-weiß ließ Schiedsrichter Rene Eisner weiterlaufen - Glück für Hartberg.
Sturm zeigte nach der Pause aber ein ganz neues Gesicht. Despodov, Otar Kiteishvili und Stefan Hierländer vergaben in den ersten zehn Minuten nach der Pause gleich mehrere gute Möglichkeiten auf den Ausgleich. Und trotzdem wäre es in Minute 55 fast schon zu einer Vorentscheidung gekommen. Jodel Dossou stürmte komplett alleine auf Sturm-Keeper Siebenhandl zu. Sein schwacher Schuss ging aber deutlich am Tor vorbei.
Als alle schon mit einem Sieg der Oststeirer rechneten, schoss ausgerechnet Despodov die Grazer doch noch zum Sieg. Durch zwei Freistoßtreffer in Minute 85 und 88 sorgte er für den nicht unverdienten Sieg seiner Mannschaft.
Von Hartberg war in Hälfte zwei nämlich kaum noch etwas zu sehen. Während Sturm den ersten Sieg in der Meistergruppe feierte, verspielte das Team von Markus Schopp eine Vorentscheidung um den wichtigen Tabellenplatz fünf.