Noch immer hat die Formel 1 in diesem Jahr keinen einzigen Grand Prix absolviert, noch keine einzige Runde im Wettbewerb gedreht. Nur ein paar Testfahrten in Barcelona waren noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie möglich gewesen.
Dafür dreht sich derzeit das Fahrerkarussell auf Hochtouren. Die sogenannte "silly season", wo jeder in jedes Cockpit gesetzt wird, hat Hochkonjunktur. Wobei die Gerüchte gar nicht so sehr Überhand nehmen. Es flattern handfeste Fakten Tag für Tag ins Haus. Der nächste Coup: Daniel Ricciardo wechselt nach nur einem Jahr im Werksteam von Renault zu McLaren.
Der Australier, der schon bei Red Bull Racing einige Enttäuschungen mit dem Renault-Triebwerk über sich ergehen lassen musste, hat das Vertrauen zu den Franzosen wohl endgültig verloren. Und da kam das Angebot von McLaren gerade recht. Weil die papaya-orangen Boliden im kommenden Jahr mit Mercedes-Motoren ausgerüstet werden, dürfte ihnen am ehesten zuzutrauen sein, dass sie Anschluss an die Top-3 (Mercedes, Red Bull, Ferrari) finden.
Das vergangene Jahr war für Ricciardo eine weitere Enttäuschung. In 21 Rennen fuhr er nur acht Mal in die Punkte. Das beste Ergebnis war ein vierter Platz in Monza, der neunte WM-Rang war wohl nicht des Gelbe vom Ei.
Die Variante, das McLaren im Tauschverfahren mit Carlos Sainz Sebastian Vettel an Land zieht, ist damit auch zu vergessen. Denn Lando Norris hat einen Vertrag bei McLaren. So bleibt wohl für den vierfachen Weltmeister aus Heppenheim tatsächlich nur ein Mercedes-Engagement. Bei seinem Ex-Team Red Bull sind die Türen zu ("Vettel ist derzeit kein Thema", so Helmut Marko). Mercedes müsste dann allerdings Valtteri Bottas wo unterbringen. Und wie sich dann eine Paarung Hamilton & Vettel verträgt, bleibt abzuwarten. Und am Ende bleibt noch die Möglichkeit, dass Vettel tatsächlich aufhört.