Im Doping-Skandal um die "Operation Aderlass" soll der mutmaßliche Drahtzieher Mark S. zentrale Figuren seines Netzwerkes preisgegeben haben. Das geht offenbar aus Unterlagen aus einem rechtskräftig abgeschlossenen Gerichtsverfahren zum Doping im europäischen Ausland hervor, die der ARD-Doping-Redaktion vorliegen. Darin finden sich demnach Aussagen von Mark S. vor Vernehmungsbeamten.
Der Mediziner hat unterdessen Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil er seit März 2019 in Untersuchungshaft sitzt, wie sein Rechtsbeistand der ARD sagte. Bisher gibt es noch keinen Prozesstermin. Während der Nordischen Ski-WM in Innsbruck und Seefeld hatten österreichische und deutsche Behörden Ende Februar 2019 Razzien durchgeführt, unter anderen auch bei dem deutschen Sportarzt in Erfurt.
In der von der ARD aufgedeckten Affäre um jahrelanges Blutdoping hatte die Münchner Schwerpunktstaatsanwaltschaft dann Anklage gegen Mark S. und vier Helfer erhoben. Die Behörde wirft dem Arzt und seinen Helfern unter anderen gewerbsmäßige und teilweise bandenmäßige Anwendung verbotener Dopingmethoden beziehungsweise Beihilfe dazu vor. 23 Sportlern, darunter einige Österreicher, wurde bei den Ermittlungen Blutdoping nachgewiesen. Dem Arzt droht eine mehrjährige Haftstrafe.