Sportminister Werner Kogler hat in der ORF-Sendung "Sport am Sonntag" erklärt, dass Sport-Sommercamps für Kinder und Jugendliche erlaubt werden sollen und mit den Planungen begonnen werden könne. "Ich denke schon, was die sportlichen Aktivitäten betrifft. Also keine Mannschaftsspiele, aber Trainings- und Bewegungseinheiten mit zwei Meter Abstand", erklärte der Vizekanzler.
Er halte die Initiative für "außerordentlich gut", vor allem auch, weil dies zu einer Entlastung der Eltern führen werde. Sollten die Camps in Verbindung mit Übernachtungen stehen, werden die Regeln für Hotellerie und Gastronomie gelten.
Die Corona-Pandemie hat im Sport - auf Spitzen- und Breitensportebene - zu einem fast gänzlichen Stillstand geführt. Der Spitzensport darf bereits unter Einhaltung von Auflagen wieder aktiv sein, ab 1. Mai wird auch im Breitensport mit der Öffnung von diversen Sportstätten und unter Beachtung des Zwei-Meter-Abstandes im Outdoor-Bereich vieles wieder möglich sein.
Training für Kinder und Jugendliche
Ab 15. Mai - analog mit dem schrittweisen Hochfahren der Schulen - soll auch jedes Training für zum Beispiel Kinder und Jugendliche, auch in großen Gruppen, wieder erlaubt sein. "Aber wir reden da nicht von einem normalen Spiel, sondern (im Fußball/Anm.) vom Training mit dem Ball, weil die Abstände eingehalten werden müssen", sagte Kogler. Auch Turnunterricht schloss er nicht aus. "Im Freien lässt sich mit Sicherheit was machen." Ansonsten sollen kleinere Bewegungseinheiten durchgeführt werden.
Ende Mai soll es auch wieder erlaubt sein, Indoor - also in Hallen und unter Dach - dem Sport nachzugehen, ebenfalls unter Einhaltung des Zweimeterabstandes. "Der Plan ist der 29. Mai. Ich bin zuversichtlich, dass das gehen kann und wird. Aber Mannschaftsspiel wird es nicht geben, wurscht ob drinnen oder draußen", stellte Kogler klar. Für dieses Datum wird unter strengen Auflagen auch das Öffnen von Fitnessstudios ins Auge gefasst.
Körperkontaktsportarten müssen wohl noch länger warten: man könne sie nur zulassen, wenn gesichert sei, dass die Personen aus dem gleichen Haushalt kommen oder nachweislich nicht infiziert sind, sagte Kogler in der ORF-Sendung. Dazu würde es aber Testungen oder Quarantäne bedürfen. Im Spitzensport sei einiges möglich, wie es sonst weitergehe, könne er nicht prognostizieren.
Von den (Infektions)-Zahlen werde es abhängen, ob es im Herbst wieder Mannschafts-Meisterschaften im Amateur- und Nachwuchsbereich geben werde. Im schlimmsten Fall werde dies damit einhergehen, wann eine Impfung oder Medikamente zur Verfügung stehen werden.
Was Veranstaltungen betreffe, sei nicht die Teilnehmerzahl das Hauptkriterium, sondern ob die Abstandregeln eingehalten werden können. So sieht er die Durchführung von zum Beispiel Laufbewerben, wo man in Gruppen unterwegs sei, auf längere Zeit nicht möglich. Anders sehe es zum Beispiel bei Zeitläufen aus.
Da Tennis - zumindest Einzelspiele - an sich möglich ist, erteilte er den großen ATP-Tennisturnieren in Kitzbühel und der Wiener Stadthalle keine generelle Absage. Momentan seien aber bis 1. September Veranstaltungen mit Zuschauerbeteiligung nicht vorgesehen, ob sich da etwas beschleunige, könne er nicht sagen.