Coronavirus: News-Überblick vom 21. April
- Weltverband kürzt Investition in Frauen nicht
- US-Sportfans wollen erst mit Impfstoff ins Stadion
- Japan zur anteiligen Kostenübernahme wegen Verlegung bereit
- Trainings-Neustart bei SKN St. Pölten
- DFB versicherte Länderspiele gegen Ausfall
- Berlin-Marathon wird abgesagt
- Barcelona sammelt Geld für den Kampf gegen Covid-19
- Kein finaler Neustart-Termin für deutsche Liga
20.06 Uhr. WSG Tirol trainiert ab Donnerstag
Bei Fußball-Bundesligist WSG Tirol sind alle 31 durchgeführten PCR-Tests bei Spielern und Betreuern auf Covid-19 negativ ausgefallen. Dem für Donnerstag geplanten Trainingsauftakt in Kleingruppen stehe damit nichts mehr im Wege, gab der Aufsteiger aus Wattens am Dienstag bekannt. Einzig von den beiden Angreifern Kelvin Yeboah, der laut Klubangaben zuletzt in London weilte, und Zlatko Dedic, der erst am Dienstagnachmittag aus Frankfurt kommend in Tirol eintraf, werden am Mittwoch in der Früh noch Abstriche genommen. Verlaufen ihre Testungen ebenso problemlos, ist das WSG-Team für die Wiederaufnahme des Trainings komplett.
Wattens hatte den Grunddurchgang auf Rang zehn beendet und würde bei einer Fortsetzung der Liga in der Qualifikationsgruppe weiterspielen. Der Vorsprung auf Schlusslicht SKN St. Pölten beträgt nach der Punkteteilung nur einen Zähler.
19.42 Uhr. DFB-Spieler Ginter: "Der Fußball sollte keine Sonderstellung einnehmen"
Der deutsche Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter hat sich zwiespältig über eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison in Deutschland in der Coronakrise geäußert. "Der Fußball sollte keine Sonderstellung einnehmen. In unserer Gesellschaft gibt es viel wichtigere Dinge", betonte der 26-Jährige von Borussia Mönchengladbach am Dienstag in einem Interview mit dem TV-Sender RTL/ntv.
Zugleich gab Ginter zu bedenken, dass der Fußball sehr stark an Zuschauereinnahmen und TV-Geldern hänge. Das sei sehr viel Geld, "das den Vereinen fehlen würde, wenn die Saison abgebrochen würde". Bei anderen Sportarten sei das nicht so, meinte der Clubkollege von ÖFB-Nationalspieler Stefan Lainer. Mönchengladbach liegt in der seit Mitte März unterbrochenen Saison auf dem vierten Tabellenplatz.
19.30 Uhr. Hoffen auf einen Wiederbeginn
Salzburg-Routinier Zlatko Junuzovic wünscht sich, sofern es die Umstände erlauben, einen möglichst frühen Wiederbeginn in der Bundesliga. "Fußball ist halt Nebensache, aber es ist die schönste Nebensache, die es gibt - auch für die Leute zu Hause, für die Emotionen", sagte der Ex-Nationalspieler nach dem ersten Kleingruppen-Training der Salzburger seit Ausbruch der Coronakrise.
Der Titelverteidiger liegt aktuell drei Punkte hinter Spitzenreiter LASK, der Spielbetrieb ist aber seit Mitte März unterbrochen. Eine Fortsetzung ist laut Liga-Angaben frühestens Mitte Mai denkbar. In einer Video-Clubkonferenz am Freitag soll es weitere Aufschlüsse geben. Wenn es wieder losgehen würde, hieße das auch, dass die gesundheitliche Situation im Land gut sei, meinte Junuzovic. "Deswegen hoffe ich, dass das alles dann so zusammenspielt."
Die bisherige Entwicklung bewertete der 32-Jährige positiv. "Man sieht, dass es generell in Österreich in die richtige Richtung geht. Das ist auch gut so." Wie es nun mit der Ligasaison weitergehe, liege aber in anderen Händen. "Wir hoffen natürlich alle, dass es weitergeht", betonte Junuzovic, der im Sommer 2018 von Werder Bremen zum Serienmeister nach Salzburg gewechselt war. "Für uns wäre es wichtig, dass wir auch ein Ziel haben."
19.15 Uhr. Konferenz der EU-Minister
Die EU-Sportminister haben sich erstmals über den weitreichenden Einfluss der Corona-Pandemie auf den Sportsektor ausgetauscht. In einer Videokonferenz wurden unter anderem Möglichkeiten besprochen, das Training von Leistungssportlern aufrechtzuerhalten und die körperliche Aktivität der EU-Bürger zu steigern, wie die kroatische Ratspräsidentschaft am Dienstag mitteilte.
Der zuständige Vizekanzler Werner Kogler wurde dabei von Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) vertreten. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sportsektor sind tiefgreifend und gehen weit über die Absage von Sportveranstaltungen hinaus, teilte der kroatische Ratsvorsitz im Anschluss an die Videokonferenz mit. Aufbauend auf dem heutigen Austausch sollen gemeinsame Lösungen gefunden werden, um die negativen Konsequenzen der Pandemie abzufedern.
Auf dem Sportsektor sei noch viel zu tun, damit dieser weiterhin zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung beitragen könne - jetzt und in der Zeit nach der Pandemie, erklärte der zuständige kroatische Staatssekretär Tomislav Druzak. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Sport aus der Krise "stärker als je zuvor" hervorgehen werde.
Die Minister unterstrichen bei ihrem Austausch, dass die Tätigkeit von Sportverbänden eingeschränkt und die wirtschaftlichen Einbußen aufgrund der Absage von Sportveranstaltungen enorm seien. Jede Gelegenheit, um bestehende und geplante Finanzmittel auf nationaler Ebene umzuverteilen solle daher genutzt werden. Auch der Einsatz von EU-Geldern und die Anerkennung von Sport als "wichtiger Teil der regionalen Entwicklung" in Abstimmung mit nationalen Prioritäten und den relevanten Interessensgruppen sei in Betracht zu ziehen.
18.02. Kein finaler Neustart-Termin für deutsche Liga
Die Deutsche Fußball Liga wird sich während ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstag nicht auf einen konkreten Termin für den Neustart der Bundesliga festlegen. Die Entscheidung darüber liege "selbstverständlich bei den zuständigen politischen Gremien", teilte die DFL am Dienstag mit.
"Die Äußerungen einiger Ministerpräsidenten, aber auch der Sportminister-Konferenz mit Blick auf einen Wiederbeginn ohne Stadion-Zuschauer im Mai" seien allerdings "gute Nachrichten für den Profifußball". Am Montagabend hatten die Spitzenpolitiker Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU) den 9. Mai als Termin ins Spiel gebracht, sie wurden am Dienstag vom deutschen Bundesinnenministerium aber wieder gebremst.
16.25 Uhr. Barcelona sammelt Geld für den Kampf gegen Covid-19
Der FC Barcelona will für die kommende Saison die Namensrechte am Estadio Camp Nou verkaufen. Das Geld wird für Forschungsprojekte im Kampf gegen Covid-19 "in Katalonien und dem Rest der Welt" gespendet. Das teilten die Katalanen am Dienstag auf ihrer Webseite mit.
"Im Bewusstsein, dass Barca eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft hat (...), hat der Aufsichtsrat die Abtretung der Namensrechte am Camp Nou für die Saison 2020/21 an die Barca-Stiftung beschlossen", erklärte der spanische Meister.
Die Stiftung des Clubs soll sich nun auf die Suche nach einem geeigneten Sponsor machen, der dem berühmten Stadion in der nächsten Saison seinen Namen geben möchte. Das hat es in der Geschichte des 1957 eingeweihten Camp Nou noch nie gegeben. Das Mega-Stadion fasst mehr als 99.000 Zuschauer.
"Wir stehen einer planetarischen Krise gegenüber, die in unserer modernen Geschichte beispiellos ist", sagte der Vize-Präsident von Barcelona, Jordi Cardoner. "In einer Zeit der humanitären Krise halten wir es für unerlässlich, alle verfügbaren Vermögenswerte zu aktivieren, um die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen zu bekämpfen."
15.45 Uhr. Berlin-Marathon wird abgesagt
Der Berlin-Marathon muss in diesem Jahr wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Der Senat beschloss am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern bis zum 24. Oktober. Der Marathon sollte am 27. September stattfinden, im vergangenen Jahr waren 47.000 Teilnehmer an den Start gegangen.
Berlin ist eine der schnellsten Marathonstrecken. Am 16. September 2018 war der Kenianer Eliud Kipchoge in 2:01:39 Stunden den noch heute gültigen Weltrekord gelaufen. Im Vorjahr fehlten dem Äthiopier Kenenisa Bekele nur zwei Sekunden, um diese Marke zu verbessern.
13.35 Uhr. Austria Spieler sind alle negativ
Bei der Wiener Austria steht dem Einstieg ins Kleingruppentraining am Mittwoch nichts mehr im Wege. Die am Montag wegen der Coronavirus-Pandemie durchgeführten Covid-19-Tests bei den Spielern und dem Betreuerstab fielen allesamt negativ aus, wie die Favoritner via Aussendung bekannt gaben.
"Aus Sicht der sportlichen Leitung sind wir alle glücklich, dass alle Spieler und Trainer an den Kleingruppentrainings teilnehmen können", sagte Sportdirektor Ralf Muhr.
13.22 Uhr. Hamburg plant Turnier-Verlegung in den September
Die Organisatoren der Hamburg European Open planen einen neuen Termin für des Tennis-Turnier am Rothenbaum: "Unsere Wunschvorstellung wäre eine Verlegung in den September", sagte Turnier-Direktorin Sandra Reichel am Dienstag. Ursprünglich sollte die 114. Auflage des Sandplatzturniers vom 11. bis 19. Juli stattfinden.
Aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen in Deutschland bis zum 31. August ist eine reguläre Durchführung des ATP-Turniers der 500er-Kategorie zu diesem Termin aber ausgeschlossen. Die ATP wollte den neuen Termin noch nicht bestätigen.
12.09 Uhr: DFB versicherte Länderspiele gegen Ausfall
Die finanziellen Verluste für den Deutschen Fußball-Bund durch die wegen der Corona-Krise ausgefallenen Länderspiele sind nicht so hoch wie erwartet. "Der DFB verfügt über eine Ausfallversicherung für seine Länderspiele, die auch im Falle der Länderspiele im März gegen Italien und Spanien greift", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge dem Onlineportal "Sport1".
Diese Versicherung setze eine Spielabsage von dritter Seite voraus und sei bei einer vertraglichen Höchstsumme gedeckelt und werde daher nicht alle Ausfälle des Verbandes abdecken. Auch mögliche Einnahmeverluste bei einer Absage des DFB-Cupfinales sollen in Teilen abgesichert sein. Osnabrügge rechnet trotz der zu erwartenden Versicherungssummen "in allen Erlösbereichen mit erheblichen Ausfällen". Im schlimmsten Fall werde das Haushaltsdefizit rund 50 Millionen Euro vor Steuern betragen.
Nach "Sport1"-Informationen hat der DFB die Versicherung schon vor längerer Zeit abgeschlossen und bereits bei der Absage des Länderspiels gegen die Niederlande im November 2015 davon profitiert. Die Partie in Hannover war damals wegen der Terrorgefahr wenige Tage nach den Anschlägen in Paris kurzfristig abgesagt worden.
11.07 Uhr: Trainings-Neustart bei SKN St. Pölten
Fußball-Bundesligist St. Pölten nimmt am Mittwoch das Mannschaftstraining in vier Kleingruppen zu je sechs Spielern wieder auf. Das gab das Tabellenschlusslicht heute bekannt. Neo-Trainer Andreas Ibertsberger, der sein Amt am 9. März, einen Tag vor der Liga-Aussetzung antrat, kann mit dem gesamten Team arbeiten. Die Gruppen werden von den Co-Trainern Alexander Marchat und Marc Schweinshaupt sowie Athletiktrainer Christian Balga und Sportkoordinator Marcel Ketelaer betreut. Ibertsberger und Tormanntrainer Christoph Eglseer sollen bei allen Gruppen im dafür behördlich vorgesehen Sicherheitsabstand anwesend sein.
Wie die Niederösterreicher betonten, bleiben der Kabinentrakt und die Fitnessräumlichkeiten im Stadion bis auf weiteres weiterhin geschlossen. Die Spieler sollen sich nur für die Dauer der jeweiligen Trainingseinheit auf dem Gelände aufhalten und dieses im Anschluss umgehend wieder verlassen. Medienvertreter sind keine zugelassen.
10.40 Uhr: "Sind bereit, bis Weihnachten zu fahren"
Teamchef Ralph Denk vom deutschen Radrennstall Bora-hansgrohe hat Gehaltseinsparungen im Zuge der Corona-Krise nicht ausgeschlossen. "Wir entscheiden das Monat für Monat. Viel hängt davon ab, wann wir die Saison fortsetzen. Bis dato wissen wir nur vom Startpunkt der Tour am 29. August. Der Weltverband UCI hält aber noch eine Wiederaufnahme der Saison am 1. Juli für möglich", sagte Denk der "FAZ".
Bei Bora-hansgrohe sind die fünf österreichischen Profis Patrick Konrad, Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger, Felix Großschartner und Patrick Gamper engagiert. Im April habe das Team die vollen Gehälter ausgezahlt, aktuell sei die Mannschaft nicht in ihrer Existenz gefährdet, betonte Denk: "Wir bewerten die Situation mit unseren Sponsoren in kurzen Abständen. Wir haben tolle Partner, die zu ihrem Engagement und Investment stehen." Viel hänge von der Austragung der Tour de France ab. "Damit hätten wir 70 Prozent des Jahres-Werbewerts erreicht. Damit könnten wir auch noch leben."
Die Tour ist wegen der Corona-Krise um zwei Monate nach hinten verlegt worden, danach sollen auch noch der Giro d'Italia und die Spanien-Rundfahrt stattfinden. "Wir als Team sind bereit, bis Weihnachten zu fahren. Wenn wir dann noch die fünf Monumente wie zum Beispiel Paris–Roubaix reingeschoben bekämen, hätten wir beinahe alles gerettet im Radsport. Dann könnten wir am Jahresende sagen: Es ist fast alles gut."
8.53 Uhr: Japan zur anteiligen Kostenübernahme wegen Verlegung bereit
Olympia-Gastgeber Japan will seinen Anteil an den Zusatzkosten wegen der Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio ins nächste Jahr übernehmen. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike erklärte am Dienstag, die japanische Regierung, die Stadtregierung von Tokio und die Olympiaorganisatoren prüften, wie sie die zusätzlichen Kosten handhaben.
Koike nahm damit Bezug auf eine am Vortag vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abgegebene Erklärung, wonach Japans Regierungschef Shinzo Abe zugestimmt habe, den eigenen Anteil an den Kosten gemäß Auflagen zu tragen. Japanische Medien hatten dies zunächst so dargestellt, als übernehme Japan alle anfallenden Zusatzkosten. Ein Regierungssprecher in Tokio dementierte dies aber.
Abe habe zugestimmt, dass Japan weiterhin die Kosten decke, wie es Japan gemäß der Auflagen der bestehenden Vereinbarung für 2020 getan habe, heißt es in auf der Webseite des IOC. "Und das IOC wird weiter verantwortlich für seinen Anteil der Kosten sein." Für das IOC sei dabei klar, dass sich dieser Betrag auf "mehrere Hundert Millionen Dollar an Zusatzkosten belaufen wird". Es gibt Schätzungen, wonach sich die Extra-Kosten auf rund 300 Milliarden Yen (2,56 Mrd. Euro) belaufen.
Die Sommerspiele in Tokio sollten eigentlich vom 24. Juli bis 9. August ausgetragen werden, waren aber wegen der Coronavirus-Pandemie ins nächste Jahr verschoben worden. Neuer Eröffnungstermin ist der 23. Juli 2021. Einen genauen Fahrplan für die Organisation und Austragung der Spiele wollen die Olympia-Macher bis Mai vorlegen.
8.22 Uhr: US-Sportfans wollen erst mit Impfstoff ins Stadion
Eine Mehrheit der Sportfans in den USA möchte laut einer Umfrage erst wieder zu Livespielen gehen, wenn es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. Rund 72 Prozent der US-Bürger halten es demnach für unsicher, ohne einen solchen Schutz wieder in ein Stadion zu gehen. Unter den Menschen, die sich selbst als Sportfans bezeichnen, waren es immer noch 61 Prozent.
7.35 Uhr: Weltverband kürzt Investition in Frauen nicht
Der Weltverband FIFA wird seine Milliarden-Investition für den Frauen-Fußball wegen der Corona-Krise nicht kürzen. Das sagte ein FIFA-Sprecher der britischen Zeitung "The Guardian". Die FIFA hatte 2019 angekündigt, in den kommenden vier Jahren eine Milliarde US-Dollar in den Frauenfußball zu investieren. Damit war das Budget verdoppelt worden. Zuvor hatte die Spielergewerkschaft FIFPro die Weiterentwicklung des Frauen-Fußballs durch die Corona-Pandemie als gefährdet angesehen.Betreuer und Trainer der zwölf Fußball-Bundesligavereine sowie des ÖFB-Cup-Finalisten Austria Lustenau dürfen in Kleingruppen von maximal sechs Kaderspielern mit gleichbleibender personeller Zusammensetzung trainieren. Die Maßnahmen gelten auch für Behindertensportler.