Die Möglichkeit zur "Corona-Kurzarbeit" steht nun allen 15.000 Sportvereinen in Österreich offen. Darauf hat sich Sport Austria - als Bundes-Sportorganisation die Interessenvertretung des organisierten österreichischen Sports - mit den Sozialpartnern verständigt. Bislang war dies nur Vereinen der Fußball-Bundesliga möglich. Sport-Austria-Präsident Hans Niessl: "Es freut mich, dass wir dafür die Zusage erhalten haben! Das ist immens wichtig für den rot-weiß-roten Sport. Hier geht es um Tausende Existenzen im Spitzen- wie im Breitensport!"
Gemeinsam mit Vertretern der Dach- und Fachverbände wurden in einer Taskforce die entstandenen bzw. entstehenden massiven Schäden für Vereine und Verbände durch die Coronakrise diskutiert und Wege aus der Krise gesucht. Um die gewaltigen finanziellen Ausfälle auf Basis von konkreten Zahlen, Daten und Fakten transparent belegen zu können, werden einheitliche Kriterien ausgearbeitet und die Sportvereine und -verbände danach aufgefordert, ihre erlittenen Schäden auf Basis dieses Kriterienkatalogs genauestens zu dokumentieren und Sport Austria zu übermitteln, heißt es in der Aussendung.
Gemeinden müssen mithelfen
Und weiter: Diese Dokumentation wird dann dem Sportministerium übergeben. Sie bildet in weiterer Folge die Grundlage für Gespräche mit den Regierungsverantwortlichen über die Ausfallszahlungen. In diesem Zusammenhang werden auch die Gemeinden und Veranstaltungsbehörden von Sport Austria ersucht, die Coronavirus-bedingten Absagen von Sportveranstaltungen zu bestätigen.
Des Weiteren bittet Sport Austria die Bundesregierung um ehestmögliche Information, sollte nur irgendwie abzusehen sein, wann die derzeit notwendigen, restriktiven Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gelockert bzw. aufgehoben werden könnten. Dies würde, so wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen, natürlich auch die Planung der Vereine und Verbände wesentlich erleichtern.
Vereine können keine Rücklagen bilden
Niessl dazu: "Durch die Absagen der Sportveranstaltungen kommt es natürlich auch im Sport zu massiven Engpässen bei Zahlungsverpflichtungen, die weiterlaufen, obwohl keine Einnahmen mehr da sind. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass Vereine dem Gemeinnützigkeitsgesetz unterliegen, also auch gar keine Rücklagen für solche Fälle bilden können bzw. dürfen. Deshalb benötigen wir ein Kraftpaket, das sicherstellt, dass der Sport nach der Coronakrise wieder durchstarten und auch seine so wichtigen Leistungen im Breiten- und Gesundheitssport erbringen kann. Und natürlich muss auch der Sport, der in Österreich direkt und indirekt für 330.00 Arbeitsplätze sorgt, einen Teil an der von der Regierung angekündigten 38 Milliarden-Euro-Hilfe, auch im Sinne von Sofortmaßnahmen, erhalten."
Der heimische Sport umfasst derzeit 15.000 Sportvereine, 576.000 Ehrenamtliche sowie 2,1 Millionen Vereinsmitglieder.