"Wir werden jetzt so viel trinken, dass wir nicht wissen werden, wie der Tag morgen heißt", sagte Trainer Lukas Kwasniok nach dem sensationellen Sieg seines 1. FC Saarbrücken gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf am Dienstagabend. Doch egal wie viele Getränke gestern Nacht im Stadion des Viertligisten konsumiert wurden, den Namen Daniel Batz wird in Saarbrücken niemand mehr vergessen.

Der Torhüter des Regionalligisten avancierte in 120 Minuten vom Niemand zum Pokalhelden und bugsierte sein Team mit fünf gehaltenen Elfmetern ins Halbfinale. Dort könnte man auch auf Rekordmeister Bayern München treffen. Diese Leistung hatte zuvor noch kein Viertligist vollbracht und auch die Leistung des Schlussmanns war dabei historisch. Beim Stand von 1:0 hielt er sieben Minuten vor Schluss einen Elfmeter von Rouwen Hennings. Nachdem Düsseldorf doch noch der Ausgleich gelang und auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte, ging es für Batz und Kollegen ins Elfmeterschießen. "Ich habe den Jungs gesagt, es geht immer weiter. Wir sind in der Verlängerung, da hätte uns keiner hingedacht gegen einen Bundesligisten. Ich habe allen gesagt: 'Der Kopf schlägt den Körper'.", sagte der 29-Jährige im Stile eines Oliver Kahn nach dem Spiel.

Und im Elfmeterschießen ging die große Batz-Show unaufhaltsam weiter. Während sein gegenüber Florian Kastenmeier schon beeindruckende zwei Strafstöße hielt, wuchs der auf "Batz Lightyear" getaufte Torwart des Viertiligisten über sich hinaus. Vier Elfmeter entschärfte der ehemalige Bundesliga-Keeper und sorgte so für den Aufstieg seiner Mannschaft. Dafür ließ er sich auch ordentlich von den Fans feiern. "Es ist absolut surreal. Das war unfassbar. Wenn mein Finger nicht so wehtun würde, dann würde ich sagen, dass ich in einer Traumwelt lebe", sagte er direkt nach Abpfiff. Bei den anschließenden Feierlichkeiten trat er als echter Feinspitz auf. "Bier vertrage ich nicht so gut. Ich vertrage mehr die Longdrinks", erklärte der Torwart.
Für den neuen Publikumsliebling der Saarbrückener war es wohl der größte Erfolg seiner Karriere. Mit seinen 29 Jahren zählt er nicht mehr zu den Jüngsten, Erfahrung hat er vor allem beim SC Freiburg in der Bundesliga gesammelt. Dort fungierte er lange als Ersatzmann von Oliver Baumann und kam nur einmal zum Einsatz. Doch nicht nur im Pokal läuft es für ihn und Kollegen herausragend. In der Regionalliga Südwest liegt man mit sechs Punkten auf Platz eins. Kein Wunder also, dass das eigentliche Saisonziel der Aufstieg in die dritte Liga ist. Mit so einem Torwart könnte dies auch gelingen.