US-Präsident Donald Trump hat beim Empfang des amtierenden US-Baseballmeisters nur einem Teil der Mannschaft gratulieren können. Etliche Spieler sowie der Trainer der Boston Red Sox boykottierten die Veranstaltung im Weißen Haus am Donnerstagabend aus Protest gegen die Politik des Präsidenten.
"Glückwünsche zu eurem unglaublichen Sieg", sagte Trump in einer kurzen Rede, in der er den Boykott nicht erwähnte. Die Red Sox hatten die Los Angeles Dodgers in der Finalserie des vergangenen Jahres mit 4:1 Siegen geschlagen.
Red-Sox-Trainer Alex Cora nannte den Umgang der Trump-Regierung mit Hurrikan "Maria" im US-Außenterritorium Puerto Rico im September 2017 als Grund für sein Fernbleiben. "Leider kämpfen wir noch immer", sagte Cora über die Situation auf seiner Heimatinsel. Er würde sich deshalb nicht wohl dabei fühlen, "im Weißen Haus zu feiern".
Mehrere afroamerikanische sowie lateinamerikanische Spieler entschieden sich ebenfalls gegen einen Besuch in Washington, darunter auch Mookie Betts, der als bester Spieler der Saison ausgezeichnet worden war.
Seitdem Trump 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, haben sich die traditionellen Empfänge der Meisterschaftsmannschaften in den USA zu einem Politikum entwickelt. Einer Rechnung zufolge hat seitdem rund die Hälfte der 20 Sieger von College- und Profiwettbewerben ihren Besuch abgesagt oder wurden gar nicht erst eingeladen. Prominente Beispiele waren die Golden State Warriors, Basketball-Meister der Jahre 2017 und 2018, sowie die Philadelphia Eagles, die 2018 das American-Football-Großereignis Super Bowl gewannen.