Vanessa Herzog hat ihre bisher erfolgreichste Eisschnelllauf-Saison am Sonntag mit dem Gewinn der Weltcup-Gesamtwertung auf der 500-m-Distanz gekrönt. Die 22-jährige Tirolerin setzte sich beim Finale in Minsk in 38,11 Sekunden im direkten Duell um den Gesamtsieg mit der Tschechin Karolina Erbanova (38,29/4.) durch und sicherte sich als Tages-Zweite mit neun Punkten Vorsprung den Pokal.
Herzog hat nach dem 500-m-EM-Titel und zwei Weltcupsiegen am Saisonende ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Allerdings in Abwesenheit der japanischen Olympiasiegerin Nao Kodaira, die alle ihre sieben Rennen gewonnen, aber die letzten zwei Stationen (Erfurt und Minsk) ausgelassen hatte. In Weißrussland gelang der Wahl-Kärntnerin Herzog auch eine kleine Revanche an Erbanova, die bei den Winterspielen vor ihr auf dem Bronzerang gelandet war.
"Ein richtiges Herzschlagfinale"
Am Samstag hatte sie den Sieg hinter Erbanova um eine Hundertstelsekunde verpasst, 24 Stunden später wurde sie 0,03 Sekunden hinter der Russin Angelina Golikowa Zweite. Das reichte zum Gewinn des Pokals. "Das war ein richtiges Herzschlagfinale. Schade eigentlich, dass es wieder so knapp nicht für den Sieg gereicht hat, aber die Gesamtwertung zählt mir persönlich mehr", erklärte Herzog. "Das war ein grandioser Abschluss einer tollen Saison."
Vor Herzog waren nur Michael Hadschieff (1985/86 und 1988/89) sowie Emese Hunyady (1993/94) ein Sieg in einem Disziplin-Weltcup (jeweils 1.500 m) gelungen.