Österreichs Snowboarder Benjamin Karl ließ im Zuge der Wahl zu Österreichs Sportler des Jahres aufhorchen, weil er sich über die von Österreichs Sportjournalisten vorgenommene Nominierung von Dartsspieler Mensur Suljovic in den Top fünf echauffierte. Der 32-Jährige findet nicht, dass Darts ein Sport ist.
In Sport und Talk auf "ServusTV" kam es nun zur Konfrontation zwischen Karl und Suljovic. Der Champions-League-Sieger im Darts zeigte sich enttäuscht. "Als Weltmeister muss man das nicht über einen anderen Sportler sagen. Von einem Weltmeister erwarte ich Unterstützung", erklärte der Wiener.
Der Snowboarder begründete seine Einstellung. "Ich wollte nicht persönlich werden. Mir fehlen für Sport einige Komponenten. Ich bin verwurzelt im Ausdauersport. Die trainieren hart, gehen an ihre Grenzen, weil sie einen hohen Puls bekommen. Das ist zeit- und kraftzehrend. Beim Darts sehe ich diese Komponente nicht", sagte Karl. Das ließ Suljovic nicht auf sich sitzen: "Wenn ein Mensch wie wir jeden Tag fünf bis sechs Stunden trainiert, ist es für mich Sport."
Karl wollte dem Darts nicht die Leisungskomponente absprechen. "Respekt davor. Aber Leistung wird auch in der Küche im Hangar-7 gebracht. Aber dennoch ist es nicht Sport", sagte der Niederösterreicher, der sagte, dass es ihm fernläge, Neid zu haben. Der Weltranglisten-Fünfte im Darts betonte aber: "Wir sind ein kleiner Sport und wollen niemandem etwas wegnehmen. Das Einzige, was wir wollen, ist Anerkennung", erzählte Suljovic, der trotz "nicht korrekter" Worte von Karl festhielt: "Ich bin stolz, dass ich mit einem Weltmeister im Studio gesessen bin."