Bei den Weltmeisterschaften in Montreal ist bereits in der Qualifikation eine der eindrucksvollsten Siegesserien in der Geschichte des Kunstturnens zu Ende gegangen. Der Japaner Kohei Uchimura, seit 2009 ununterbrochen Weltmeister im Mehrkampf, musste am Montag nach drei Geräten wegen einer Fußverletzung aufgeben.

Das Malheur ereignete sich beim Sprung, als Uchimura seinen Jurtschenko-Sprung zwar sicher in den Stand brachte, sich bei der Landung aber eine Verletzung am Fußgelenk zuzog. "King Kohei" raffte sich zwar noch einmal auf und turnte am Barren, entschied sich nach dem Aufwärmen am Reck aber zur Aufgabe.

"Es tut mir leid für alle Leute, die gekommen sind, um mich zu sehen", sagte Uchimura dem Fernsehsender NBC Sport. "Aber nach meinem Sprung konnte ich nicht mehr gehen. Ich habe noch versucht, die Qualifikation zu beenden, aber es war nicht möglich."

Erfolgreichster Turner der Geschichte

Der zweifache Olympiasieger und sechsmalige Weltmeister ist der erfolgreichste Kunstturner der Geschichte. Seit seinem ersten WM-Titel 2009 war der 28-Jährige bei internationalen Titelkämpfen im Mehrkampf ungeschlagen geblieben. Neben den sechs WM-Titeln holte er 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro auch olympisches Gold.

Als aussichtsreiche Bewerber um seine Nachfolge im Mehrkampffinale am Donnerstag gelten der Kubaner Manrique Larduet und der Ukrainer Oleg Wernjajew. Acht Turner ziehen in den Medaillenkampf am Sonntag ein. Nach drei Subdivisionen liegt Larduet vor dem Chinesen Xiao Ruoteng und dem Russen David Beljawski in Führung, Wernjajew ist Fünfter.

Die vier Österreicher sind erst am Dienstagvormittag (Ortszeit/Nachmittag MESZ) in der vierten Subdivision im Einsatz. Vinzenz Höck, Michael Fussenegger, Severin Kranzlmüller und Alexander Benda vertreten den österreichischen Turnverband (ÖFT) in Montreal.