Der frühere Bob-Olympiasieger Steven Holcomb aus den USA ist tot. Die Leiche des 37-Jährigen wurde Samstagfrüh in seinem Zimmer im Olympischen Trainingszentrum in Lake Placid im US-Bundesstaat New York gefunden, wie das Olympische Komitee des Landes (USOC) mitteilte. Die Todesursache wurde nicht genannt.

"Die gesamte olympische Familie ist schockiert und traurig über den unbeschreiblich tragischen Verlust heute von Steven Holcomb", sagte USOC-Chef Scott Blackmun. "Steve war ein unglaublicher Athlet und ein noch besserer Mensch, und seine Beharrlichkeit und seine Leistungen waren für uns alle eine Inspiration."

Holcomb nahm an drei Olympischen Winterspielen teil und gewann 2010 in Vancouver im Vierer die Goldmedaille - die erste eines US-Teams in dieser Disziplin seit 1948. Bei den Spielen in Sotschi holte er 2014 jeweils Bronze im Zweier- und Viererbob. Zudem gewann er vier WM-Titel. Bei den Weltmeisterschaften im Februar in Königssee war er im Zweierbob Siebenter und im Vierer Fünfter geworden.

"Der einzige Grund, warum die USA irgendwie im Bobsport erwähnt wird, ist Steven Holcomb", sagte US-Bob-Pilot Nick Cunningham. "Er war das Gesicht unseres Teams. Er war das Gesicht für unseren Sport." Jeder Pilot haben ihn beobachtet, "weil er so gut war. Es ist ein riesiger Verlust, ein riesiger Verlust nicht nur für unser Team, sondern für die gesamte Bob-Gemeinde."

Holcomb litt lange unter der Augenkrankheit Keratokonus und kämpfte während seiner Laufbahn teils mit starken Sehstörungen. In seiner Autobiografie schrieb der Sportler über den Umgang mit Depressionen und berichtete über einen Suizidversuch 2007, als er sich wegen der Augenprobleme mit einem drohenden Karriereende konfrontiert sah. Durch eine Operation überwand er seine Augenkrankheit.