Wir begrüßen unseren Bronzemedaillengewinner“, prangt seit Tagen auf einem Riesentransparent gleich neben der Weißbriacher Ortseinfahrt. Die 1000-Seelen-Kommune im Gitschtal ist total aus dem Häuschen, seit Max Franz (27) am vergangenen Sonntag in der Schweiz mit dem ersten WM-Abfahrtspodest nach Michael Walchhofers drittem Platz in Bormio 2005 die rot-weiß-rote Ski-Nation „erlöste“. „Das ganze Dorf lebt für unseren Max“, brachte Koni Meiswinkel die lokale Jubelstimmung auf den Punkt. Der schwergewichtige Lokalbesitzer und Kassier des Fanklubs spannt(e) gleich die Seinigen ein. Sohn Florian (17) durfte als kostümierte „Wildsau“ den Skistar auf Schritt und Tritt begleiten, Gattin Michaela und Tochter Lisa-Marie karrten Fan-Hüte, T-Shirts, Pullover und Schals in den randvollen Kultursaal des Gemeindezentrums.
Fanclub machte Stimmung
Der „Max Franz“-Fanclub mit seinem Redner Thomas Franz und der Skiverein um Sektionsleiter Raymond Hueber schmissen für die erste WM-Medaille im Bezirk eine Riesenparty, der selbst der einsetzende Abendregen nichts anhaben konnte. Wetterfestigkeit bewies auch Max Franz und seine stolze Familie. Die Ehrengäste waren im offenen Einspänner von Onkel Werner Franz sen. und mit Blaulichteskorte der Freiwilligen Feuerwehr Weißbriach auf den Dorfplatz kutschiert worden, das kurze Feuerwerk hielt dem „Segen von oben“ ebenfalls stand.
WM-Bronze: Max Franz wird von Fans in Weißbriach empfangen
„Du machst ein ganzes Tal glücklich“, empfing Conférencier Martin Enzi den sichtlich gerührten WM-Brozenen auf der Bühne, nachdem sich Max durch ein enges Spalier von fahnenschwingenden Kindern und unzähligen Selfi-Jägern schlängeln hatte müssen. Den festlichen Einmarsch hatten die Trachtenkapelle Weißbriach unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rauter und die Sänger des MGV Weißbriach (Chorleiter: Franz Hubmann) musikalisch umrahmt.
Gratulation vom Landeshauptmann
Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte auch als Sportreferent und brachte in Hinblick auf Olympia und kommende Weltmeisterschaften seine Zuversicht zum Ausdruck, dass er sicherlich nicht zum letzten Mal zu seinen Ehrungen nach Weißbriach gekommen sei. „Vorzeigesportler wie Max Franz sind als Vorbilder für unseren Nachwuchs von besonderer Bedeutung“, unterstrich Kärntens Regierungschef, der dem aktuellen Neunten im Abfahrts-Weltcup neben einer „Bronze“-Torte einen Gutschein für ein Relaxing-Wochenende auf dem Feuerberg übergab.
Auch Bürgermeister Christian Müller gönnte seinem erfolgreichen Gemeindebürger stressfreie Erholung, das Oberhaupt der Gemeinde Gitschtal stiftete eine komplette Wellness-Woche auf dem Nassfeld und unterstrich in seiner Festrede die Wichtigkeit kleinerer Skigebiete für die Förderung heimischer Talente. „In unserer Ortschaft brachten wir bereits fünf Läufer heraus (Bernhard Flaschberger, Werner Franz, Thomas Franz, Christian Flaschberger, Max Franz, Anm. der Red.), die im Weltcup gestartet sind.“ Der örtliche Skihang wird ab sofort den Namen „Max-Franz-Piste“ tragen.
Für Thomas Franz vom Fanclub war Max’ Medaillengewinn überhaupt ein Freudentag. „Wir alle sind total happy.“
Helmut Gram