Travis Tygart hat als Chef der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) große Verbände wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Kampf gegen den Sportbetrug kritisiert. Die Verbindungen zwischen den Verbänden wie dem IOC und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verglich Tygart im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF mit dem "Fuchs im Hühnerstall". Es bestehe ein Interessenskonflikt.

"Die Verbände, das IOC - wie die den Sport promoten. Irrsinnig, Wahnsinn. Aber sie schützen den einzelnen Sportler nicht richtig, wenn es um Dopingkontrollen geht. Das sind Promoter, keine Schützer." Man könne nicht gleichzeitig Polizist und Täter sein, stellte der USADA-Boss klar.

Tygart stört beispielsweise, dass WADA-Präsident Craig Reedie gleichzeitig als IOC-Vizepräsident fungiert. "Der Fuchs muss weg. Die können nicht beides verantworten", sagte Tygart und betonte, dass es nicht um Menschen und Positionen gehe. "Bei der WADA im Vorstand sitzen ganz viele, bei denen man den Eindruck hat, dass sie weg müssten." Der Sport brauche eine globale Behörde, die gut ausgestattet und unabhängig sein müsste.

Dabei forderte Tygart auch die Verbände auf, mehr Geld für den Anti-Doping-Kampf bereitzustellen. "Das Geld haben sie. Haben sie aber auch den Wunsch, den sauberen Sportler zu schützen, Maßnahmen zu ergreifen und den Worten Taten folgen zu lassen?"