Es war spielerisch kein Glanzstück, das die Hartberger zu Hause gegen Salzburg abgeliefert haben – vielmehr hat es die Krise der Salzburger noch deutlicher aufgezeigt. Die Bullen waren nämlich die spielbestimmende Mannschaft, überlegen, mit großem Chancenplus. Und verabsäumten es, ihre Möglichkeiten zu nutzen. 24:2 wies die Abschlussstatistik am Ende aus. „Schön, einen Punkt gegen einen Großen geholt zu haben“, sagt Hartberg-Trainer Manfred Schmid nach Schlusspfiff. „Das war ein Punkt der Leidenschaft.“ Der 53-Jährige gibt aber zu: „Die Salzburger waren dem Sieg heute viel näher.“ Möglichkeit um Möglichkeit erspielten sich die Salzburger – und waren dann zu unpräzise im Abschluss oder scheiterten an einem Hartberger. „Es ist die Geschichte der Saison, wir spielen gut und belohnen uns nicht“, sagt Salzburg-Trainer Pepijn Lijnders. „Wir sind im Strafraum nicht entschlossen genug.“

Das Spiel hätte aber gut und gerne einen anderen Verlauf nehmen können. In Minute elf nämlich war es Youba Diarra, der einen Riesensitzer ausließ. „Das muss ich besser machen“, sagt der Cadiz-Leihspieler nach Schlusspfiff. Eine missglückte Kopfballrückgabe von Nicolás Capaldo erntet Diarra, sieht Donis Avdijaj aus dem Augenwinkel und will alleine vor Alexander Schlager querlegen. Der Salzburg-Torhüter aber war hellwach und parierte. „Das muss er machen. Dann entwickelt sich das Spiel in eine andere Richtung“, sagt Schmid.

Während die Hartberger so nämlich alle Hände voll zu tun hatten, um die rollenden Angriffe der Salzburger zu parieren, hätte sich sonst Raum ergeben können. Weil die Salzburger – bei aller Formkrise – in Hartberg eben gewinnen müssen. „Wir wissen schon, dass sie Salzburg sind und wir Hartberg“, sagte Abwehrchef Paul Komposch. 15 Niederlagen stehen in der Bundesliga zwei Unentschieden gegen Salzburg gegenüber. Auf einen Sieg warten die Hartberger noch. Am Mittwoch gibt es die nächste Möglichkeit. Was es dafür braucht? „Eine Leistung wie in der zweiten Hälfte“, sagt Schmid. Und: „Die großen Chancen, die wir haben, müssen wir nutzen.“