Bundesliga-Klub St. Pauli verlässt den Kurznachrichtendienst X, wo die Hamburger bisher auf 250.000 Follower zählen konnten. Grund dafür? „Inhaber Elon Musk hat aus einem Debatten-Raum einen Hass-Verstärker gemacht, der auch den Bundestagswahlkampf beeinflussen kann“, schreibt der Bundesliga-16., der für sein politisches Engagement gegen Faschismus, Antisemitismus und Rassismus sowie für seine Fans, die dem politisch linken Lager zuzuordnen sind, bekannt ist, in einer Aussendung.
Musk habe die Plattform, die früher Twitter hieß, seit seiner Übernahme zu einer „Hass-Maschine umgebaut“, heißt es. „Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert. Beleidigungen und Drohungen werden kaum sanktioniert und als vermeintliche Meinungsfreiheit verkauft.“ Musk, der Wahlsieger Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf auch auf seiner Plattform X offen unterstützt hat, soll in Trumps Kabinett nun Chef einer neu geschaffenen Behörde werden, um die Regierungsausgaben zu kürzen. „Es ist davon auszugehen, dass X auch im Bundestagswahlkampf autoritäre, menschenfeindliche und rechtsradikale Inhalte fördert und so öffentliche Diskurse manipuliert“, schreibt St. Pauli weiter.
Der Klub kündigte nun an, seine Aktivitäten bei X zu beenden. „Der FC St. Pauli hatte die Nutzung von X bereits eingeschränkt und vor allem politische Statements für Diversität und Inklusion gepostet, um sich gegen den Hass zu stellen“, heißt es vom Verein, der seine Follower nun aufruft, zum Konkurrenz-Medium BlueSky zu wechseln.