Angeschlagene Hütteldorfer nach den Europacupstrapazen unter der Woche? Das hieß es zumindest teilweise von diversen Seiten im Vorfeld der Begegnung gegen Austria Klagenfurt. Aber ist nicht genau diese Tatsache gefährlich? Die Wiener, die unverzüglich das Kommando übernommen hatten, forcierten bereits in der Anfangsphase das Pressing. Die Gäste waren nur um Entlastung bemüht. Der Offensivdrang der Grün-Weißen, die spielerische Überlegenheit ausstrahlten und eine starke Zweikampfbilanz aufzuweisen hatten, nahm sukzessive seinen Lauf. Und so war es Guido Burgstaller, der die Hausherren in der elften Spielminute in Führung brachte. Nach einer Linksflanke von Jonas Auer verlängerte Noah Bischof an die zweite Stange. Louis Schaub legte per Kopf zur Mitte und der Kärntner netzte in gewohnter Manier per Volley aus kurzer Distanz ein.
Der Dauerdruck von Rapid zog sich durch die Reihen. Und spätestens in der 24. Minute wurde wohl auch der tatsächliche Matchplan von Austria-Chefcoach Peter Pacult, dessen Stimmungsbarometer auf der Bank in den Keller ging, völlig über den Haufen geworfen. Denn zu diesem Zeitpunkt erhöhte Louis Schaub staubtrocken auf 2:0. Nach der Einwechslung von Simon Straudi (Solomon Bonnah musste raus) verzeichneten die Waidmannsdorfer zumindest eine kleine „Halbchance“. Rapid verfiel bis indessen vor rund 15.700 Besuchern in eine Art Verwaltungsmodus, ließ aber noch in der Nachspielzeit eine Riesenmöglichkeit sitzen – starke Abwehr von Keeper Simon Spari.
Zurück aus den Kabinen und beinahe hätte es nach zwei Minuten erneut geklingelt. Gerade noch vor der Linie konnte Dikeni Salifou klären. Anschließend plätscherte die Partie stellenweise dahin, auch deswegen, da die Wiener ihren Vorsprung gefühlt einfach verwalteten. Ein gewisser Ben Bobzien, Doppel-Torschütze gegen den WAC, versuchte sich in der wohl besten Phase für die Gäste bei einer Umschaltaktion (68.) – doch es blieb beim Versuch. Die Hausherren legten in der Rapid-Viertelstunde zu, doch am Ende blieb es beim 2:0. „Man kann gegen sie verlieren. Sie haben viel Qualität, machen das Tempo gut. Ich habe mich aber gewundert, warum uns teils so die Aggressivität gefehlt hat“, meint Pacult.
Für die Violetten war es ein Abend zum Vergessen – da half auch die RefCam, die erstmals zum Einsatz gekommen ist und die Pacult „völlig wurscht ist“ nichts. Es heißt, die Partie schnell abzuhaken, nach der Länderspielpause wartet der Tabellenführer.