Der LASK kommt in der Conference League weiter nicht in Fahrt. Trotz Überzahl in der zweiten Hälfte mussten sich die Linzer von Markus Schopp am Donnerstag gegen Cercle Brügge, den Vorjahres-Vierten der belgischen Fußball-Liga mit dem österreichischen Trainer Miron Muslic, mit einer enttäuschenden Nullnummer begnügen. Damit wartet der LASK auch nach der dritten von sechs Runden in der Ligaphase auf den ersten Sieg und muss immer mehr um den Einzug in die K.o.-Phase bangen.

Nach den Auftritten gegen Djurgarden (2:2) und Olimpija Ljubljana (0:2) zuvor haben die Oberösterreicher nun zwei Punkte auf dem Konto. Cercle Brügge holte nach einer kompakten Defensivleistung in Linz den insgesamt vierten Zähler. Bei den Belgiern wurde Torjäger Kevin Denkey in der 45. Minute mit einer harten Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt.

Die Fans boykottierten das Spiel

In der Linzer Arena waren wegen der hohen Ticketpreise im Europacup wieder viele freie Plätze zu erspähen. Die aktive Fanszene des LASK blieb dem Spiel gegen den Tabellen-11. aus Belgien aus Protest fern, dementsprechend gemäßigt war die Stimmung mit 8.500 Zuschauern im Stadion. Nach einer Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe in Valencia wurde Cercle dem Ruf als „Pressing-Maschine“ schnell gerecht. Doch der LASK befreite sich immer wieder gut aus den Drucksituationen und kam in der 11. Minute zur ersten guten Möglichkeit durch einen geblockten Stojkovic-Schuss.

Die Schopp-Elf erarbeitete sich zunächst ein deutliches Chancenplus. Nach einer Viertelstunde brachte Valon Berisha einen Drehschuss nicht aufs Tor, kurz darauf entschärfte Cercle-Tormann Maxime Delanghe einen sehenswerten Volleyschuss von Sascha Horvath nach einem Eckball mit einer Fußabwehr (21.). Brügge kam besser ins Spiel und hatte durch einen zu zentral ausgefallenen Kopfball von Kapitän Thibo Somers die beste Möglichkeit (37.).

Gelb-Rot und Überzahl für den LASK

Das größte Highlight folgte kurz vor dem Pausenpfiff: Der bereits verwarnte Denkey griff Hrvoje Smolcic im Luftduell ins Gesicht, der bulgarische Schiedsrichter Radoslaw Gidschenow entschied sich erneut für Gelb und damit Gelb-Rot. Nach dem Seitenwechsel änderte sich wie erwartet die Charakteristik der Partie. Der LASK hatte lange Ballbesitzphasen und suchte die Löcher in der Brügge-Abwehr. Die vom Wahl-Oberösterreicher Muslic betreuten Belgier standen aber kompakt, den Schwarz-Weißen fehlten die Ideen.

Schopp stand angesichts der fehlenden Kreativität im Offensivspiel oft ratlos an der Seitenlinie. In der 73. Minute hatte LASK-Goalie Jörg Siebenhandl bei einem direkten Freistoß von Nazinho keine Probleme. Auf der Gegenseite ging ein wuchtiger Schuss von „Joker“ Maximilian Entrup (79.) daneben. Die neuen Impulse im LASK-Spiel fruchteten, in der Schlussphase wurde die Chancen besser. Der ebenfalls eingewechselte Florian Flecker scheiterte mit einem Flachschuss aus guter Position am Fuß von Delanghe (85.), Adil Taoui schoss Zentimeter am langen Eck vorbei (86.), genauso wie Zulj (91.). Der erlösende Siegtreffer wollte den Linzern nicht mehr gelingen.