Während der SK Sturm das Kräftemessen mit Borussia Dortmund spät mit 0:1 verloren hat, konnten die Anhänger der Grazer punkten. „Unsere Fans waren wie immer großartig. Wir konnten sie das ganze Spiel über hören“, lobte William Böving. Angesichts der deutlichen numerischen Unterlegenheit ist dies ein großes Kompliment.
Es war vom Ambiente her eine dieser Fußball-Nächte, wie man sie als österreichischer Verein nicht alle Tage erlebt. Der mit 81.365 ausverkaufte Dortmunder Fußball-Tempel hinterließ auch bei Trainer Christian Ilzer Eindruck: „Ich war zum ersten Mal zu Gast. Wenn man unten steht, ist es extrem beeindruckend, welche Wucht und Energie dieses Stadion hat.“
Wunderbare Symbiose
Selbstredend war die rund 25.000 Personen fassende Südtribüne laut, die „Gelbe Wand“ gibt auch optisch ein beeindruckendes Bild ab. Doch der lautstarke und bedingungslose Support aus dem Gästesektor wusste definitiv zu gefallen. „Ich muss wirklich sagen, Mitte der zweiten Halbzeit haben 6000 Sturm-Fans 75.000 Dortmunder fast übertrumpft“, fand Ilzer.
Der 47-Jährige präsentierte sich stolz, wie es Sturm derzeit gelingt, die Anhängerschaft hinter sich zu vereinen: „Auch wenn wir jeden dritten Tag unterwegs sind, unterstützen sie uns und geben alles, um uns anzufeuern. Es ist einfach eine wunderbare Symbiose, die uns enorme Energie gibt.“
Auch Kjell Scherpen lobte: „Ob Klagenfurt, Liebenau oder Hartberg: Überall, wo wir spielen, sind sie mit allen Leuten da. Für uns ist das sehr wichtig, sie haben uns sehr geholfen. Es ist bitter genug, dass wir den Fans nichts zurückgeben konnten.“
Ergebnistechnisch mag dies stimmen. Was Leistung und Leidenschaft betrifft, holten sich die Sturm-Spieler verdienten Applaus aus der Kurve ab. Trotzdem regierte der Ärger. Böving: „Es war ein gutes Spiel, aber jetzt sind wir natürlich enttäuscht. Es ist frustrierend, dass wir nicht zumindest einen Punkt geholt haben. Das wäre verdient gewesen. Aber am Ende haben sie uns bestraft.“