Im bisherigen Head-to-Head zwischen Didi Kühbauer und Peter Pacult hatte der WAC-Coach ganz klar die Nase vorne: fünf Siege, zwei Unentschieden. Und man darf es vorwegnehmen – die Serie ist nicht gerissen. Für die Elf von Austria-Chefcoach Peter Pacult, der sich auf diverse Rotationen einließ, war längst klar, dass man sich nach der 1:4-Klatsche zu Beginn der Bundesligasaison rehabilitieren will. Die Anfangsphase gehörte allerdings den Hausherren, die sich ein Motto vornahmen: Klagenfurt keinesfalls zu unterschätzen.

Eine ziemlich kuriose Entstehungsgeschichte führte wie aus dem Nichts zu einem Strafstoß der Gäste. Und das gerade in jener Phase, in der der WAC dominierte. WAC-Keeper Lukas Gütlbauer touchierte David Toshevski – und dieser verwertete schließlich den Elfmeter (15.) souverän. Nebenbei bemerkt: Es gibt im Cup-Achtelfinale noch keinen VAR, erst ab der Runde der letzten Acht.

Nach dem Führungstreffer der Waidmannsdorfer entwickelte sich das Duell zu einem offenen Schlagabtausch, in dem die Klagenfurter dem WAC kaum Lücken gewährten. Während sich das Team von Trainer Didi Kühbauer äußerst engagiert präsentierte – nur im letzten Drittel fehlte der erforderliche Punch – spielte die Austria ihre Qualitäten in der Defensive aus.

Auch nach Wiederanpfiff war den Wolfsbergern der Tatendrang nicht abzusprechen, der Ligarivale aus Klagenfurt lauerte auf Umschaltmomente. In der 70. Spielminute wurden die Hausherren nach ihrem Einsatz belohnt: Thomas Sabitzer, der auf seine „Muckis“ anspielte, machte das 1:1 in der Lavanttal-Arena. In der Nachspielzeit waren es erneut die „Wölfe“ mit einer Riesenchance. Goalie Simon Spari war es zu verdanken, dass es beim 1:1 blieb – er klärte einen Kopfball auf der Linie.

Er scheiterte im 20. Versuch

So ging der Derby-Kracher in die Verlängerung, in die sich der WAC nahezu verbissen hat. Und wer, wenn nicht Thierno Ballo, versenkte nach einer idealen Ablage von Karamoko den Ball im Tor (95.) von Spari. Der WAC sah für viele wie der sichere Sieger aus, doch Jannik Robatsch (112.) vermasselte vorerst die Show – 2:2. Die Partie musste also im Elfmeterschießen entschieden werden. Und da avanciert bekanntlich zumindest einer zum „Pechvogel“: Diesmal war es Robatsch, dem zuvor der Ausgleich gelungen war – er scheiterte im 20. Versuch an Polster und ließ den WAC jubeln.

Im Viertelfinale treffen die Lavanttaler übrigens vor heimischer Kulisse auf Zweitligist Schwarz-Weiß Bregenz. Viel besser hätte man es in der Runde der letzten Acht kaum treffen können. Ex-WAC-Legende Michael Liendl spielte in der Halbzeitpause der Spätpartien das „Glücksengerl“ – und er meinte es richtig gut mit diesem Gegner.

Für die Klagenfurter gibt es am Sonntag (14.30 Uhr) in der zwölften Bundesligarunde am Wörthersee die große Chance zur Revanche. Einer wird auf Seiten der Violetten aber in jedem Fall fehlen, nämlich Mittelfeldakteur Christopher Cvetko, der aufgrund seiner Gelbsperre zum Zusehen verdonnert wurde.

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