Es hätte die perfekte Gelegenheit für den GAK sein sollen, um nach dem durchaus überzeugenden Auftritt am Wochenende gegen Rapid (1:1) und vor dem Auswärtsspiel in Salzburg am Samstag (17 Uhr) kräftig Selbstvertrauen zu tanken und den ersten Sieg seit dem 9:0 in der zweiten ÖFB-Cup-Runde über Reichenau am 28. August einzufahren. Im Achtelfinale bei Zweitligist Bregenz kam es aber ganz anders, die Athletiker unterlagen im Ländle mit 1:2 und es scheint, als wäre die mit einem Trainerwechsel einhergehende, kurzzeitig aufgekommene Euphorie bereits wieder verpufft.

Dabei überraschte Neo-Trainer Rene Poms bereits vor Anpfiff und stellte an gleich neun Positionen um – nur Kapitän Lukas Graf und Michael Cheukoua waren auch gegen Rapid in der Startformation gestanden. „Ich wollte den Spielern, die ein bisschen unzufrieden waren, die Chance geben“, rechtfertigte Poms nach Schlusspfiff seine Entscheidung. „Aber wenn ich zeigen will, dass ich für den GAK Stammspieler sein möchte, dann muss ich anders auftreten.“ Dass gewisse Grundtugenden gefehlt haben, könne Poms „nicht nachvollziehen. Wenn ich die Chance für die erste Elf ergreifen möchte, dann gehe ich in das Spiel hinein und fresse das Gras.“

Letztlich blieben die Halme in Bregenz unangetastet. Martin Kreuzriegler, der nach Schulterverletzung sein Comeback gab, verschätzte sich bei einem langen Ball, Graf ließ sich im Duell mit Renan abkochen und der Stürmer verwertete wuchtig an Cup-Torhüter Christoph Nicht vorbei zur frühen Führung (7.). Im weiteren Spielverlauf ließen die Grazer dann zahlreiche, teils hochkarätige Chancen liegen, erst dem eingewechselten Daniel Maderner gelang in der 75. Minute der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich.

Maderner: „Es ist mir unergründlich...“

Doch dieser währte nicht lang: Nur wenige Minuten später sahen Graf und Kreuzriegler abermals nicht gut aus, Mario Vucenovic ließ beide stehen und Nicht mit seinem platzierten Schuss keine Chance. „Das Tor darf nicht passieren, da müssen wir viel gefestigter stehen“, monierte Maderner und sagte: „Es ist mir unergründlich, wieso wir so ein Gesicht gezeigt haben.“

Der abermalige Ausgleich wollte dem GAK nicht gelingen, auch weil erneut Großchancen ausgelassen wurden. „Wir sind mit unseren Chancen sehr fahrlässig umgegangen, auch in der Defensive waren wir zu weich – so verdienst du es auch nicht, dass du ein Spiel gewinnst“, sagte Poms, der nun sein Team aufrichten muss. „Das Schlimmste, was dir im Fußball passieren kann, ist, wenn du ein Spiel verlierst, weil du nicht alles auf den Platz gebracht hast.“