Sowohl die Villacher Adler als auch der KAC hatten sich vor dem 357. Kärntner Eishockey-Derby nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Dementsprechend waren die Erwartungen vom Spiel auf beiden Fanseiten nicht die größten - doch die 3465 Zuschauer in der ausverkauften Stadthalle wurden schnell eines Besseren belehrt. Sie sahen von Anfang an ein rassiges, tempo- und abwechslungsreiches Duell auf Augenhöhe, mit wechselnden Torszenen, in dem der VSV etwas bissiger wirkte, und dem ersten Treffer auch näher war.

Bereits in der zweiten Minute tauchte Max Coatta erstmals gefährlich vor Sebastian Dahm auf und auch im ersten Powerplay (für die Rotjacken) hatten Guus van Nes und Chase Pearson die besseren Chancen. Auf der anderen Seite dauerte es bis zur 13. Minute bis Thimo Nickl aus aussichtsreicher Position JP Lamoureux erstmals prüfen konnte. Den ersten Treffer an diesem Abend erzielten dennoch die Klagenfurter. Kurz nach der Pause verwertete Daniel Obersteiner einen Nachschuss aus kurzer Distanz zur etwas schmeichelhaften Führung. Wirklich beeindruckt davon schienen die Heimischen jedoch nicht, sie machten weiter Druck. Allerdings scheiterten Dylan MacPherson, Felix Maxa und John Hughes zunächst an KAC-Goalie Sebastian Dahm oder am eigenen Unvermögen. In der 31. Minute war es aber schließlich soweit: Maximilian Rebernig traf in numerischer Überlegenheit volley aus der Luft zum vielumjubelten und zu diesem Zeitpunkt auch längst überfälligen Ausgleich.

Beide Seiten agierten weiterhin mit offenem Visier, spielten sehr aggressiv und körperbetont. Besonders im letzten Abschnitt gab es immer wieder kleine Sticheleien und Handgemenge, die Emotionen kochten nicht nur am Eis, sondern auch in den Zuschauerrängen hoch. Drei Minuten vor dem Ende folgte schließlich ein gravierender Fehler der VSV-Hintermannschaft, die Steven Strong, auf den vor dem Tor völlig vergessen wurde, zur erneuten rot-weißen Führung nutzen konnte. Und plötzlich sahen die Rotjacken schon wie der sichere Sieger aus. Wäre da nicht John Hughes gewesen, der nur 74 Sekunden später mit seinem Solotreffer zum 2:2 die Stadthalle endgültig beben ließ.

Und auch in der anschließenden Verlängerung waren die Villacher die mutigeren, trauten sich mehr und wurden dafür in der 62. Minute auch belohnt. Philipp Lindner, der am zweiten Gegentor nicht ganz unbeteiligt gewesen war, machte seinen Fehler wieder gut und ließ den VSV und mit ihm ganz Villach jubeln.