Zwei Spiele, zwei Niederlagen, 0:7-Torverhältnis. Die ersten beiden Partien der Salzburger in der Champions League gegen Sparta Prag (0:3) und Brest (0:4) gingen ordentlich in die Hose. Angesichts der noch zu spielenden Partien gegen Feyenoord, Leverkusen, PSG, Real Madrid und Atletico Madrid stellt sich die Frage: Ist das heutige Heimspiel gegen Dinamo Zagreb (21 Uhr) die letzte realistische Chance, einen Sieg in der diesjährigen Königsklassen-Saison zu feiern?

Denn auch die Kroaten haben bereits ordentlich „Beton“ bekommen. Beim FC Bayern erlitt das Team aus der kroatischen Hauptstadt ein 2:9-Debakel. Immerhin: Im zweiten Spiel rehabilitierte sich der Traditionsklub, holte gegen Adi Hütters Monaco ein beachtliches 2:2. Für Trainer Nenad Bjelica, der in Österreich nach Stationen beim WAC und der Wiener Austria kein Unbekannter ist, kommt es zum Duell mit seinem Angstgegner. Von sieben Spielen gegen Salzburg hat er mit seinen Teams sechs verloren, nur einmal einen Punkt geholt. Aber: „Wir glauben immer daran, zu gewinnen. Auch diesmal“, sagt Bjelica, der die Marschroute vorgibt: „Wir sehen eine realistische Chance, in die Top 24 zu kommen.“ Dies wäre gleichbedeutend mit einem Weiterkommen in die K.o.-Phase der Champions League.

Auch für Salzburg ist der Zug hinsichtlich Zwischenrunde noch nicht abgefahren. Dennoch: Wenn die „Bullen“ heute nicht voll anschreiben, rückt dieses Ziel in immer weitere Ferne. Coach Pepijn Lijnders und sein Betreuerstab haben die vergangenen Rückschläge aber aufgearbeitet und den heutigen Gegner analysiert.

Kein Mann (zu) großer Analysen

Und da kommt wieder Bjelica ins Spiel. „Ich respektiere die neue Trainergeneration“, sagt der 53-Jährige. „Aus meiner Sicht analysiert sie nur zu viel. Man sollte es damit nicht übertreiben, die Spieler nicht permanent mit zu vielen Informationen zu überfrachten.“ Der Kroate bevorzugt also die alte Schule, legt sein Hauptaugenmerk auf die Disziplin in seinen Mannschaften.

Beim österreichischen Vizemeister sind die Augen heute auch auf den Tormann gerichtet. Nach seinem Comeback im Ligaspiel gegen Altach könnte ÖFB-Goalie Alexander Schlager auch erstmals in dieser Saison in der Champions League zum Einsatz kommen. Ganz zum Wohlwollen der Anhänger des Klubs, die zuletzt Stimmung gegen Kapitän und Schlager-Vertretung Janis Blaswich gemacht hatten.

Der 2:1-Sieg gegen Altach habe den Salzburgern aber kein großes Selbstvertrauen gegeben, wie Lijnders sagt. „Aber er bringt uns weiter. Wenn man Champions-League-Spiele gewinnen will, muss man seine Chancen nützen. Ich glaube wirklich an dieses Team. Aber wir müssen wirklich alles dafür tun, das gesamte Potenzial auszuschöpfen. Dann können gute Dinge passieren“, ist der 41-jährige Niederländer weiterhin betont optimistisch.