Lokalmatadorin Sofia Polcanova hat bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Linz wie 2022 bei jenen in München drei Medaillen geholt. Mit einem 4:1-(-7,8,3,8,10)-Viertelfinalsieg gegen die Deutsche Sabine Winter sicherte sich die Titelverteidigerin im Einzel zumindest Bronze. Im Doppel mit der Rumänin Bernadette Szöcs ist ihr nach dem davor am Samstag fixierten Finaleinzug zumindest Silber sicher, und schon am Freitag hatte Polcanova mit Robert Gardos Mixed-Silber geholt.
Im Einzel-Semifinale am Sonntagvormittag bekommt es die Oberösterreicherin in einer Neuauflage des Münchener Endspiels mit Nina Mittelham und damit der nächsten Deutschen zu tun. Auch vor zwei Jahren hatte Polcanova zuerst Winter besiegt, und zwar hauchdünn mit 4:3 im Semifinale. Im Endspiel musste Mittelham nach zwei verlorenen Sätzen verletzt aufgeben. Diese hatte auch im Vorfeld dieser EM verletzt pausieren müssen, ihr erneuter Gewinn einer Medaille kam daher nicht ganz erwartet. Das zweite Semifinale bestreiten Szöcs und die Spanierin Maria Xiao.
Spiele am laufenden Band
Das Einzel-Viertelfinale war Polcanovas viertes Match an diesem Tag, ihr 13. im Turnierverlauf. Zu Mittag hatte sie im Einzel-Achtelfinale die Schwedin Christina Källberg mit 4:0 (8,4,9,10) klar besiegt. Das Doppel-Viertelfinale war am Vormittag gegen Xiao/Adian Diaconu (ESP/ROU) 3:0 (7,13,9) gewonnen worden, das Semifinale am Nachmittag gegen die Serbinnen Izabela Lupulesku/Sabina Surjan 3:2 (-10,4,5,-5,3). Im Endspiel geht es am Sonntag (15.30 Uhr) für die Titelverteidigerinnen gegen die tschechisch-slowakische Paarung Hana Matelova/Barbora Balazova.
Eine weitere ÖTTV-Medaille holte Maciej Kolodziejczyk mit dem Moldauer Wladimir Ursu, und zwar Doppel-Bronze, vier Medaillen für Österreich hatte es auch bei der Münchener EM gegeben. Im Semifinale unterlagen die Qualifikanten den Franzosen Alexis und Felix Lebrun 0:3 (-5,-9,-3). Kolodziejczyk/Ursu hatten sich den Podestplatz mit einem 3:0 (9,14,10) gegen die Slowenen Peter Hribar/Deni Kozul gesichert. Die Konzentration in der Vorbereitung auf die Partie gegen die Lebruns war laut dem Österreicher wegen des Medaillengewinns nicht so leicht zu halten.
Erfolg gibt Selbstvertrauen
„Wir haben dann aber unsere Taktik spielen können, nur spielen sie sehr schnell zurück und haben nur zwei, drei leichte Fehler gemacht. Man ist die ganze Zeit passiv“, sagte Kolodziejczyk. Seine Eltern seien für das Semifinale angereist. „Ich glaube, der Erfolg gibt mir auch im Einzel Selbstvertrauen“, ist er sich sicher.
Die Brüder Lebrun, Olympia-Dritte in Paris, treffen am Sonntag im Endspiel auf die Schweden Anton Källberg/Truls Möregardh. Dieses Quartett war am späteren Samstagabend auch im Einzel-Viertelfinale engagiert, in dem es zum Duell Källbergs mit Möregardh kam. Sonst schafften es noch vier Deutsche in die Runde der letzten acht. Neben Titelverteidiger Dang Qiu drangen noch Patrick Franziska, Benedikt Duda und Dimitrij Ovtcharov in die Runde der letzten acht vor.