Dominic Thiem bekommt es in seinem voraussichtlich letzten Match auf der ATP-Tour bei den Erste Bank Open in Wien am Dienstagabend mit Luciano Darderi (ITA) zu tun. Der 31-jährige Ex-US-Open-Sieger beendet ja nach dem ATP-500-Turnier seine Karriere. Der bei der Auslosung am Samstag im Kaufhaus Steffl anwesende Joel Schwärzler erhielt für sein Stadthallendebüt ein Hammerlos: Er trifft auf die Nummer 1, den Weltranglisten-Dritten Alexander Zverev (GER).
„Ich sehe das eher als Chance, gegen die Nummer 3 der Welt zu spielen. Wir konnten schon gemeinsam trainieren, wir verstehen uns gut“, sagte Schwärzler. Der 18-jährige Vorarlberger ist freilich krasser Außenseiter. Er hatte etwas überraschend von Turnierboss Herwig Straka eine Wildcard erhalten, für die er sich am Samstag noch einmal bedankte. „Ich freue mich auf das Match. Ich werde reingehen, um zu gewinnen, auch wenn die Chancen jetzt nicht so hoch sind.“
Zverev gewann am Samstag zum zweiten Mal in Folge das Red-Bull-Bassline-Turnier in Wien, die Highlights sehen Sie hier:
Auch für Thiem, der sich aktuell beim Schauturnier in Frankfurt für seinen Abgesang einschlägt, ist die Chance auf einen Erstrundensieg als sehr gering einzustufen. Darderi ist Nummer 44 der Welt, Thiem hat gegen den 22-jährigen Italiener und diesjährigen Cordoba-Sieger noch nie gespielt.
Erstrunden-Hits bei der 50. Jubiläumsauflage sind u.a. das Duell des als Nummer zwei gesetzten Australiers Alex de Minaur mit dem Deutschen Jan-Lennard Struff oder auch jenes von Mitfavorit Grigor Dimitrow (BUL/3) mit dem aufstrebenden Chinesen Zhang Zhizhen. Ex-Wien-Finalist Frances Tiafoe (USA/5) trifft auf den Briten Cameron Norrie und Jack Draper (GBR/7) spielt gegen den mit einer Wildcard versehenen Japaner Kei Nishikori (JPN).
Schwärzler gilt als die große Nachwuchshoffnung Österreichs. „Ich fühle mich gut. Natürlich waren die letzten Wochen jetzt nicht so wie erwünscht, aber nichtsdestotrotz habe ich gut trainiert. Im Training spiele ich gut und hoffentlich werde ich ein gutes Level bringen können.“
Schwärzler testet in dieser Woche den spanischen Coach Juan Ozon-Llacer, der früher erfolgreich mit dem Chilenen Nicolas Jarry zusammengearbeitet hat. „Wir verstehen uns sehr gut, haben ein sehr ähnliches Ziel. Es geht Richtung Entscheidung, lange wird es nicht mehr dauern. “Einerseits will er sich freilich immer weiter nach vorn schieben im Ranking. „Das Wichtigste ist einfach die Entwicklung, körperlich, spielerisch und mental. Wenn sich das alles verbessert, werden die Ergebnisse von selbst kommen.“
Die Entscheidung, sich nach drei Jahren Zusammenarbeit mit ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer von diesem zu trennen, sei nicht von heute auf morgen gekommen. „In der Phase, in der ich jetzt bin, war es die richtige Entscheidung, glaube ich. Ich freue mich auf das neue Chapter.“
Bresnik ist Thema
In Österreich hat Schwärzler auch immer wieder mit Günter Bresnik trainiert. Auf die Frage, ob der Ex-Thiem-Coach auch eine Variante wäre, schloss Schwärzler diese nicht aus. „Ich wohne vier Minuten von dort, er hat die perfekten Spieler für mich und er kann mir auch sehr viel beibringen“, sprach Schwärzler die Nähe zur Südstadt an. „Ich bin super dankbar für ihn, dass er mir in der schweren Phase hilft. Mal schauen, wie es weitergeht.“
Nun sei der Fokus aber auf der Zusammenarbeit mit Ozon-Llacer, Schwärzler fügte aber hinzu: „Ich werde nicht sagen, dass Günter keine Option ist, aber auch nicht sagen, dass ich zu Günter gehen werde.“ Bresnik sei einer der besten Trainer der Welt und „wir kennen uns jetzt auch schon gut“.