Österreich ist wieder Österreich – zu dieser Erkenntnis kamen sehr viele nach dem abgeschlossenen Lehrgang, der das ÖFB-Team mit zwei Siegen wieder voll ins Rennen um die Rückkehr in die A-Liga der Nations League brachte. „Österreich, Slowenien und wir haben alle sieben Punkte – es wird spannend zu sehen sein, wer diese Gruppe gewinnt“, sagte Atletico-Madrid-Offensivmann Alexander Sörloth, der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich der Norweger erzielte.

Und diese Spiele bringen für Konrad Laimer und Co Duelle in Kasachstan (14. November) und in Wien gegen Slowenien (17. November). „Wenn wir so spielen, können wir viele Mannschaften vor Probleme stellen“, sagte Michael Gregoritsch, der nur kurz nach seiner Einwechslung zum 5:1-Endstand traf. Der österreichische Anspruch muss es als Weltranglisten-22. sein, Kasachstan als 109. und Slowenien (51.) in die Schranken zu weisen.

Was aber nur gelingen kann, wenn sich die Auftritte aus dem September gegen Slowenien und Norwegen nicht wiederholen. „Das waren damals nicht wir. Wir haben Zeit gebraucht, wieder reinzukommen. Aber das heute waren endlich wieder wir“, analysierte Marko Arnautovic, der mit einem Doppelpack seine Länderspieltreffer 38 und 39 erzielte. „Gott sei Dank hat das Spiel heute so geklappt.“

Das ÖFB-Team ließ sich von den 16.500 Fans in Linz gebührend feiern
Das ÖFB-Team ließ sich von den 16.500 Fans in Linz gebührend feiern © AFP

Das war auch darauf zurückzuführen, dass Österreich die eigenen Stärken auf den Platz brachte. „Wir haben viel Energie in den Zweikämpfen gezeigt. So lassen wir dem Gegner kaum Luft zu atmen“, meinte Freiburg-Innenverteidiger Philipp Lienhart, der wie schon gegen Kasachstan ein Kopfballtor nach einem Eckball von Romano Schmid erzielte. „Wir haben etwas gelernt aus den September-Länderspielen. Mit einem Prozent weniger, also 99 Prozent geht es nicht.“ Da stimmte auch Gregoritsch ein und erklärte, was Teamchef Ralf Rangnick in der abgelaufenen Woche gelang. „Er hat uns richtig angestachelt, dass wir gegen den Ball mehr Energie auf den Platz bringen müssen.“ Da hatte nicht nur Stefan Posch, der Torschütze zum 4:1, „sehr viel Spaß“. Auch Marcel Sabitzer, der zwei Assists beisteuerte, schwärmte: „Wir wollten richtig wegmarschieren ab der ersten Minute. Das ist uns gelungen.“

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick durfte strahlen
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick durfte strahlen © GEPA

So weh es Norwegens Teamchef Stale Solbakken (“Wir waren nicht gut genug und haben die Blutung nicht stoppen können. Österreich ist ein sehr starker Anwärter für die WM“), so sehr durfte sich sein Gegenüber Ralf Rangnick freuen. „Die Reaktion der Mannschaft war fantastisch. Wir waren schon in der ersten Hälfte nicht schlecht. Aber so eine zweite Hälfte muss man erst einmal spielen“, sagte der Deutsche und ging ins Detail. „Unser Schlüssel ist die Energie. Die ist ansteckend. Wir haben nie aufgehört, zu pressen – auch nach dem 5:1 nicht. Dass Norwegen in den letzten zehn Minuten aufgehört hat, uns zu attackieren, sagt einiges aus.“

Nun gilt es, die Form zu konservieren und die letzten Schritte in Richtung A-Liga in der Nations League zu gehen. „Wir haben jetzt alles selbst in der Hand. Wenn wir so spielen, bin ich sicher, dass wir beide Spiele gegen Kasachstan und Slowenien gewinnen“, sagte Rangnick.