Sieben Saisonspiele hat es gedauert, bis die Graz 99ers in dieser Saison die Erfahrung eines Zwei-Tore-Rückstandes machen mussten. Dabei waren es die Hausherren, die gegen die Gäste aus Innsbruck in den ersten Minuten gleich mehrmals auf das gegnerische Tor geschossen hatten. In der sechsten Minute klingelte es dennoch gleich zwei Mal im Kasten von 99ers-Goalie Jonas Gunnarsson. Erst war es Stefan Klassek, der auf 1:0 für die „Haie“ stellte und nur 14 Sekunden später erhöhte Corey Mackin auf 2:0. Als unmittelbar danach auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die Steirer ausgesprochen wurde, bangten die 2396 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Eishalle. Doch beinahe wäre ihnen wieder zum Lachen zumute gewesen, Michael Schiechl schnappte sich die Scheibe und erzielte fast den Anschlusstreffer. Die Stange war der Spielverderber (7.). Das Team von Harry Lange, es war weiterhin gut im Spiel, feuerte aus fast allen Lagen, fand aber stets in Innsbruck-Tormann Evan Buitenhuis seinen Meister. Zwei weitere Stangenschüsse der Gäste und hochkarätige Tormöglichkeiten der Gastgeber rundeten unterhaltsame und kurzweilige 20 Minuten ab.

Starkes Mitteldrittel

Auch das Mitteldrittel geizte nicht mit Eishockey-Unterhaltung. Kapitän Korbinian Holzer ließ Spieler und Fans jubeln, verkürzte schnell auf 1:2 aus Sicht der 99ers (22.). Als sich Paul Huber und Co. in Folge zweimal erfolgreich mit Mann und Maus gegen eine Unterzahlsituation gestemmt hatten, war klar: Da liegt etwas in der Luft. Rok Tičar war es vorbehalten, im ersten Powerplay für die 99ers den verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen (37.). Wie dominant die Grazer im zweiten Abschnitt waren, untermauern die 20:4 Torschüsse im zweiten Drittel.

Und dann war die Partie endgültig gedreht: Trevor Gooch sagte in der 44. Minute aus kurzer Distanz „Danke“, erzielte sein zweites Saisontor und stellte auf 3:2 für die 99ers. Wie bei den weiteren Toren der Grazer war Lukas Haudum auch diesmal als Assistgeber beteiligt, der Neuzugang hält damit bereits bei acht Torvorlagen in dieser Spielzeit.

Die erstmalige Führung wurde im Stile einer Klassemannschaft über die Zeit gebracht und sogar eine doppelte Unterzahl überstanden.

Am Sonntag geht es für die 99ers nach Slowenien, wo das Duell mit Olimpija Ljubljana wartet. Und weil Bozen gestern bei den Laibachern mit 5:2 siegte, ist unabhängig von den weiteren Ergebnissen an diesem Wochenende klar: Das nächste Heimspiel der 99ers am kommenden Freitag gegen die Südtiroler wird das Duell zwischen dem Tabellenführer und dem ersten Verfolger.

Da muss der Bunker aus allen Nähten platzen. Ohne Wenn und Aber.