Ich werde es einfach genießen und locker in den Abend gehen. Das hat ja schon bei Olympia gut funktioniert“, sagte Goldmedaillengewinner Valentin Bontus lange bevor der Olympiasieger im Kitesurfen auf die Bühne gebeten wurde. Denn was schon bei den Spielen in Frankreich „gut funktioniert hatte“, gelang auch bei der Galanacht des Sports eindrucksvoll. Der „Sunnyboy“ aus Niederösterreich ließ bei der Wahl zum Sportler des Jahres die winterliche Konkurrenz in Person von Skisprung-Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft und Slalom-Weltcupsieger Manuel Feller hinter sich. „Als Sommersportler den ‚Niki‘ mitzunehmen, das passiert nicht oft. Das hat für mich einen enorm hohen Stellenwert.“
Seit den erfolgreichen Sommerspielen avancierte der Wassersportler zu einem absoluten Liebling der rot-weiß-roten Sportfans. „Es war wirklich viel los“, gestand Bontus, der noch keinen Platz für seine erste Niki-Trophäe im Kopf hat. „Wenn es so ist wie mit der Goldmedaille, dann muss ich ihn ja jetzt auch überall mit hinnehmen.“ Für Lacher ist der Olympionike genauso bekannt, wie für seinen weißen Ski-Anzug bei den Spielen. Zur Gala erschien Bontus aber ganz in Schwarz. „Ich habe überlegt, ob ich mir einen weißen Smoking zulege. Aber leider hat die Zeit dafür nicht gereicht.“ Doch nicht nur modisch macht er Schlagzeilen, auch seine Siegesfeier soll legendär gewesen sein. Auch bei der Gala? „Ich bin ja mittlerweile eine Person von hohem Interesse und darf mich nicht mehr aufführen. Aber ich denke schon, dass ich den Abend schön ausklingen lassen werde.“
„Ich bleibe nicht so gerne lange wach“
Ob dies auch für seine siegreiche Kollegin aus der Leichtathletik gilt, ist fraglich. Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson ist nämlich nicht als Partytiger bekannt, wie sie selbst erklärte. „Ich bleibe eigentlich nicht so gerne lange wach“, sagte die Sportlerin des Jahres. „Aber Ausnahmen darf man machen.“ Die 28-Jährige setzte sich bei der Wahl gegen Abfahrts-Weltcupsiegerin Conny Hütter und Bronzemedaillengewinnerin Jessica Pilz durch. Für Hudson eine völlige Überraschung. „Es ist ein Wahnsinn und die höchste Auszeichnung im österreichischen Sport. Wenn man diese Trophäe mit nach Hause nimmt, kann man mit seiner ganzen Karriere zufrieden sein.“
Für die niederösterreichische Speerwerferin ist es nach ihrem sensationellen Gold bei der EM in Rom bei ihrer ersten Gala gleich die erste Auszeichnung. Gleiches gilt für Handball-Nationalteamtormann Constantin Möstl, seinerseits Aufsteiger des Jahres: „Ein unglaublicher Moment. Dass ich dadurch auch Handballgeschichte schreiben darf, macht es noch schöner.“ Den bereits zweiten „Niki“ nahm Lara Vadlau mit nach Hause. Wie 2014 gewann sie in der Kategorie Team des Jahres – diesmal mit Lukas Mähr. Das Duo segelte bei den Sommerspielen zu Gold. „Das ehrt uns extrem. Man merkt, welche Aufmerksamkeit sich durch so einen Olympiasieg auftut. Ich wurde zuletzt sogar um Selfies gebeten, das passiert auch eher selten.“