Im Gegensatz zu Red Bull Salzburg betritt Sparta Prag am Mittwoch (18.45 Uhr/live Canal+) im Stadion Letna gleichsam Neuland. Das Duell beider Klubs in der Fußball-Champions-League bedeutet für den tschechischen Rekordmeister den ersten Auftritt in der „Königsklasse“ seit fast 19 Jahren, während die „Bullen“ zum sechsten Mal in Folge im Konzert der Großen vertreten sind.
Spartas Durststrecke endete dank einer starken Qualiphase - die „Letensti“ stiegen bereits in der zweiten Runde ein und schalteten Rapids Conference-League-Gegner Shamrock Rovers, den LASK-Europa-League-Play-off-Bezwinger FCSB Bukarest und schließlich Malmö aus. Die bisherige Saisonbilanz des aktuellen tschechischen Tabellenführers kann sich sehen lassen: In 13 Pflichtspielen gelangen zumeist in einem 3-4-3-System 11 Siege und zwei Remis, saisonübergreifend ist man sogar seit 26 Bewerbspartien (21 Siege, fünf Unentschieden) ungeschlagen.
Mit Abstand teuerster Spieler im Kader ist der 21-jährige tschechische Teamverteidiger Martin Vitik, der auf 12 Millionen Euro taxiert wird. Ebenfalls dem Aufgebot gehören der frühere „Bulle“ Asger Sörensen und Ex-Mattersburg-Stürmer Victor Olatunji an. Gecoacht wird die Mannschaft vom Dänen Lars Friis, der im Dezember 2022 als Assistenzcoach zum Verein kam und im vergangenen Sommer den zu Feyenoord abgewanderten Brian Priske ersetzte.
Unter Priske wurden zuletzt zwei Meistertitel in Folge und im vergangenen Sommer auch die Cup-Trophäe geholt. Zudem stieß man in der Vorsaison in der Europa League bis ins Achtelfinale vor, wo erst gegen Liverpool Endstation war. Mit diesen Erfolgen wurde die Dominanz von Stadtrivale Slavia und Viktoria Pilsen endlich gebrochen - zuvor hatten sich diese beiden Clubs acht Jahre lang die Meisterschaft untereinander ausgemacht.
An der Rückkehr zur nationalen Spitze hatte auch Daniel Kretinsky seinen Anteil. Der tschechische Unternehmer, dessen Vermögen vom „Forbes“-Magazin 2022 auf 9,7 Milliarden Dollar (8,75 Mrd. Euro) beziffert wurde, fungiert bei Sparta als Präsident und Miteigentümer. Er besitzt auch Anteile am Premier-League-Verein West Ham United.
Nun machen Kretinsky und Sparta Bekanntschaft mit der großen Fußball-Welt. In der Champions-League-Ligaphase geht es unter anderem gegen Manchester City, Inter Mailand, Atletico Madrid, Bayer Leverkusen und Stuttgart. Um es zumindest ins Play-off zu schaffen, ist wohl ein Sieg gegen Salzburg vonnöten - und die Statistik macht diesbezüglich Hoffnung. In neun Europacup-Duellen mit österreichischen Vertretern setzte es für Sparta nur eine Niederlage, alle vier K.o.-Duelle wurden gewonnen - so auch 1997 in der entscheidenden Champions-League-Quali-Runde gegen Salzburg (0:0 a, 3:0 h).