Gut geschlafen? „Ja, doch! Ich habe viele Nachrichten bekommen, aber es ist nach einem Spiel trotzdem schwierig, da man aufgewühlt ist“, verriet Klagenfurts Nicolas Binder. Jener Strafraumstürmer, der beim 3:1-Heimerfolg gegen BW Linz für das so wichtige zwischenzeitliche 2:1 sorgte.
Wenn man jemandem solche Momente gönnt, dann dem 22-Jährigen. Denn Binder hatte zuletzt das Verletzungspech angezogen. Zuerst machte ihm am Ende der vorletzten Saison ein Adduktorenabriss fast ein halbes Jahr lang zu schaffen, wenige Monate später die Wade. „Es waren immer wieder kleine Rückschritte dabei. Die Phase, als ich den Adduktorenabriss hatte, war richtig zach. Ich würde sogar sagen, dass es für mich bisher die beschissenste Zeit gewesen ist. Es ging in dieser Zeit so gut wie gar nichts und das ist das Schlimmste für einen Fußballer“, konkretisiert der Wiener, der am liebsten auf den Spuren seines Idols Harry Kane wandeln würde.
„Die Saison ist noch lang“
Angesprochen auf seine aktuelle „Joker“-Rolle, zeigt sich der ehemalige Rapid-Akteur souverän. „Es ist kein Riesendrama, ich nehme die Rolle an. Mir ist bewusst, dass David Toshevski gute Partien gespielt hat. Aber die Saison ist noch lang und da wird vermutlich noch viel passieren“, meint Binder, der die Pfiffe bei den Auswechslungen von der Tribüne (zum Glück) nicht mitbekommen hat. Im Endeffekt hat Austria-Chefcoach Peter Pacult alles goldrichtig gemacht und war selbst dementsprechend froh, dass er „offensichtlich nicht so falsch lag“.
Binders Führungstreffer glich für ihn persönlich einem Befreiungsschlag. „Die drei Punkte waren immens wichtig. Klar liegt noch viel Arbeit vor uns, aber es wird immer flüssiger“, erklärt der Mittelstürmer, zu dessen größten Stärken seine körperliche Präsenz sowie sein Abschluss vor dem Tor zählen. „Der linke Fuß ist hingegen noch ausbaufähig.“ Binder ist ein eher ruhiger Charakter, außer die Partie ist hitzig, dann kann er emotional werden. „Wenn mich etwas aufregt, kann ich schon anders“, verdeutlicht der Kicker, der sein größter Kritiker ist. Was vielleicht nur wenige wissen: Er ist ein kleiner Mathematikfreak und Computerzocker.
Test gegen Domzale
Nach dem ersten Heimerfolg in dieser Saison gab Klagenfurts Trainerfuchs seiner Mannschaft zwei Tage frei, ehe am Dienstag der Trainingsalltag zurückkehrt. Kommenden Freitag (15 Uhr) wird im Karawankenblick-Stadion getestet, und zwar gegen NK Domzale. Positive News gibt’s auch: Nach der Länderspielpause soll Kapitän Thorsten Mahrer ins Aufgebot zurückkehren.