Die Lage beim LASK spitzt sich zu. Die Linzer gingen am Sonntag in der 5. Runde der Fußball-Bundesliga gegen den WAC mit 1:5 (0:2) unter. Mit der vierten Liga-Niederlage en suite verabschiedete sich die bereits sechs Pflichtspiele sieglose Elf von Thomas Darazs als Vorletzter in die Länderspielpause. Dietmar Kühbauer jubelte an alter Wirkungsstätte über den dritten Saisonsieg seines nun drittplatzierten WAC.
Treffer von Simon Piesinger (14.), David Atanga (30.) und Maximilian Ullmann (48., 84.), ein Eigentor von Rene Renner (50.) sowie ein Elfmeter von Marin Ljubicic (93.) bedeuteten die höchste Heim-Liganiederlage des LASK seit dem 0:4 gegen Rapid am 1. Dezember 2019. Auch damals betreute Kühbauer den Gegner. Der Burgenländer hat nun acht seiner zehn jüngsten Duelle mit den Oberösterreichern gewonnen. Vor 10.200 Zuschauern kassierten die planlos wirkenden Athletiker erstmals im neuen Stadion mehr als drei Tore. Der LASK musste ab der 39. Minute nach einem Frustfoul von Sascha Horvath zu zehnt spielen.
Darazs hatte sich im Vorfeld vor seine Mannschaft gestellt, die unter der Woche den Einzug in die Europa League verpasst hatte. Auf der Suche nach dem Befreiungsschlag setzte er auf Erfahrung, vom Goalie bis zum defensiven Mittelfeldspieler hatten alle Startelf-Akteure bereits den 30er erreicht. Renner absolvierte nach seiner Knieverletzung die ersten Minuten für die erste Mannschaft in diesem Kalenderjahr. Jerome Boateng schaffte es erstmals nach seinem viel beachteten Wechsel zum LASK in die Startelf. Der deutsche Ex-Weltmeister wurde in der 56. Minute mit der Auswechslung erlöst.
Die WAC-Offensive um die gut aufgelegten Atanga, Angelo Gattermayer und Dejan Zukic stellte die neu formierte Linzer Defensive von Beginn weg vor arge Probleme. Ein sehenswerter Fernschuss von Piesinger brachte die bereits verdiente Führung, Aluminium verhinderte kurze Zeit später das 2:0. Gattermayer tanzte Boateng aus, Siebenhandl lenkte den Schuss an die Stange (21.). Der frühere Bayern-Star Boateng wirkte nicht nur in dieser Aktion hüftsteif, verbuchte aber mit einem Kopfball nach Corner in der 7. Minute eine der wenigen Tormöglichkeiten des LASK.
Ein Handspiel von Ullmann im WAC-Strafraum bewertete das Schiedsrichter-Team als nicht strafwürdig, da sich der frühere Linzer den Ball selbst an den Arm schoss (27.). Wenig später stand es 2:0. Thierno Ballo setzte Zukic ein, der Kärntner Königstransfer in diesem Sommer hatte bei seiner punktgenauen Flanke in den Lauf von Atanga alle Freiheiten. Unbedrängt beförderte Atanga den Ball zu seinem ersten Tor seit der Österreich-Rückkehr über die Linie.
Als hätte es noch eines Beweises für die gegenwärtige Linzer Lage bedurft, ließ sich Horvath in der 39. Minute zu einem rüden Tritt gegen das Standbein von Ervin Omic hinreißen. Ohne zu lamentieren, schlich der Kreativspieler nach seinem Ausschluss in die Kabine. Omic konnte mit einigem Glück weiterspielen und sah beinahe noch das 3:0 (47./Zukic-Fehlschuss) vor der Pause. Sie wurde - wenig überraschend - mit gellenden Pfiffen von den Tribünen eingeläutet wurde.
Das dritte Tor holten die Gäste rasch nach der Pause nach. Gattermayer war nach einem öffnenden Pass allein auf der rechten Flanke und bediente im Rückraum Ullmann (48.). Zwei Minuten später herrschte nach einer Ljubicic-Kerze allgemeines Tohuwabohu im Linzer Strafraum - Renner fabrizierte letztlich ein Eigentor. Im Anschluss verbuchten die Heimischen gegen einen WAC im Verwaltungsmodus den ein oder anderen offensiven Teilerfolg.
Der Schaden war aber längst irreparabel angerichtet. Der junge Erik Kojzek, zuletzt Doppeltorschütze gegen den GAK, hatte das 5:0 auf dem Kopf. Ullmann machte es mit einem überlegten Schlenzer von knapp außerhalb des Strafraums besser (84.). Den Ehrentreffer verbuchte Ljubicic nach einem eher schmeichelhaften Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit (93.).