Seit einigen Tagen ist es der Aufreger im steirischen Fußball-Unterhaus: Das Auftaktspiel der Gebietsliga Mitte zwischen Weinitzen und Graz United wurde wenige Minuten vor Spielende abgebrochen. Der Trainer des erst 2022 gegründeten Teams aus der Landeshauptstadt, Ex-Bundesliga-Profi Ibrahim Bingöl (u.a. Austria Salzburg, WAC, KSV), entschied sich, mit seiner Mannschaft abzutreten. Vorausgegangen waren dem Abtreten das Gegentor zum 1:3 sowie der dritte Platzverweis für die Grazer. „So einen Schiedsrichter habe ich noch nicht erlebt“, sagte Bingöl den Salzburger Nachrichten. Andreas Almer leitete die Partie, verwies Sahin Bingöl und Ronal Santos jeweils mit Rot und Ibragim Zuchaev mit Gelb-Rot des Feldes. Die Vergehen laut ÖFB-Rechtspflegeordnung: Unkorrektes Verhalten gegenüber Spieloffiziellen (Bingöl), unkorrektes Verhalten gegenüber Spielern oder anderen Personen (Santos) sowie Gelb-Rot wegen Kritik (Zuchaev). Trainer Ibrahim Bingöl sah im Anschluss ebenfalls noch Rot. „Der Spielabbruch ist aus den Emotionen heraus entstanden“, sagt Mohamed Hassan, Obmann-Stellvertreter von Graz United. „Das sollte so natürlich nicht passieren.“ Die Emotionen beim Trainer hätten sich allerdings „eineinhalb Jahre lang aufgestaut“, sagt Hassan.