Als Faustkämpfer ist er eine lebende Kärntner Legende! Josef „Joe“ Pachler (74) boxte sich in den 70er Jahren in die Herzen der österreichischen Boxfans, feierte im Ring Triumphe und holte im Weltergewicht 1978 gar den Europameistertitel. Doch was macht der „Tiger“ (44 Profikämpfe, 37 Siege) eigentlich heute?
Beim Empfang für seine gute Freundin, Gold-Olympionikin Lara Vadlau, schaute der einstige Ausnahme-Athlet und gelernte Fleischer selbstverständlich im Yachtclub Velden vorbei und gratulierte der Seglerin (“eine Ausnahmeerscheinung“) zum historischen Erfolg, der Kärnten die erste Goldmedaille bei olympischen Sommerspielen beschert hat, von Herzen. Dabei verriet er: „Ich bin seit zehn Jahren in Pension, aber still wird es bei mir nie. Ich trainiere jede Woche Kids, insgesamt 800 Kinder haben wir im Laufe der Zeit der Corona-Krise durchgeboxt, im Funtastico Camp Klagenfurt. Das macht mir großen Spaß, mein Wissen weiterzugeben.“
Auch in der Kampfsportschule Markus Bucsek in Klagenfurt hielt er Trainingseinheiten ab. Denn Nachwuchsförderung ist aus seiner Sicht wichtiger denn je, wenn man sich den Profibereich einmal anschaut: „Die Lage ist katastrophal“, so der Tiger, „früher haben wir Medaillen gemacht, ich war bei fünf Box-Weltmeisterschaften in Thailand, Amerika, Köln, aber jetzt ist momentan ein bisschen ein Hänger drinnen. Ich sehe kein großes Talent, das ist schwer. Ich sehe das ja bei den Jungen. Die tschetschenischen Kids, die sind hungrig und fressen unsere Buam im Training auf“, sagt er.
Früher verehrte Pachler die Klitschkos, ihm fehlt aktuell ein charismatischer Champ, der den Boxsport wieder en vogue macht und Millionen Fans fesselt: „Bis zu einem neuen Muhammad Ali wird es noch lange dauern...“