Die Fußstapfen – jene von Hartberg-Goalgetter der Vorsaison Maximilian Entrup ­– sind groß, die Vorschusslorbeeren von Patrik Mijic ebenso. Der Kroate hat in der Vorsaison in der höchsten slowenischen Spielklasse elf Tore in 17 Runden der Rückrunde erzielt. Und in der ersten Runde des ÖFB-Cups ist der Mittelstürmer beim 11:1 gegen Bischofshofen ebenfalls gleich mit drei Treffern vorstellig geworden. In der Bundesliga wartet der 25-Jährige noch auf das erste Tor. Heute gegen die Wiener Austria wäre ein guter Zeitpunkt, um in der höchsten Spielklasse Österreichs anzuschreiben.

Noch warten die Hartberger nämlich auf den ersten Punkt in der noch jungen Saison. Gegen LASK und Sturm zog die Mannschaft von Trainer Markus Schopp den Kürzeren. „Herz und Leidenschaft“ erwartet der Trainer gegen die Veilchen aus Wien, „damit wir die Begegnung gewinnen. Sie haben letzte Woche voll angeschrieben, da hinken wir noch hinterher.“

Patrik Mijic lebt aktuell seinen Traum

Mijic ist davon überzeugt, dass die Hartberger heute gegen die Austria gewinnen – im Wissen, dass es nicht leicht wird. „Die Austria ist eine gute Mannschaft, wir haben ein sehr schweres Auftaktprogramm“, sagt der 25-jährige Kroate, der in Hartberg wohnt. „Eine kleine Stadt, es gefällt mir“, sagt er. Ablenkungen? Null. Keine Freundin, keine Frau, keine Kinder. „Ich bin alleine hier, für mich geht es nur um Fußball“, sagt er. „Ich trainiere seit ich sechs Jahre alt bin, um Fußballprofi zu werden. Ich lebe meinen Traum. Ich möchte mich einfach jeden Tag verbessern und die bestmögliche Karriere haben.“

Da gehört es als Stürmer dazu, zu treffen. „Für jeden Stürmer ist es wichtig zu treffen, auch für mich“, sagt der Mittelstürmer. Der Standard-Nachsatz: Für einen Mannschaftssieg würde auch Mijic sehr gerne auf einen eigenen Treffer verzichten. Obwohl Mijic bereits in Österreich gespielt hat, kannte er aus dem Kader der Hartberger niemanden. Die Kommunikation fällt Mijic aktuell mit Benjamin Markus, Mateo Karamatic und Dominik Prokop – der 27-Jährige spricht Kroatisch, weil er bei HNK Gorica spielte. „Aber ich lerne Deutsch, es wird schon besser“, sagt Mijic.

Ein Allrounder – auch, wenn es ums Tore erzielen geht

Auch spielerisch fühlt er sich immer wohler. Als seine größte Stärke bezeichnet er seine Vielseitigkeit. „Wenn ich pressen soll, presse ich. Wenn Läufe in die Tiefe gefragt sind, laufe ich“, sagt er. Dementsprechend kann der Stürmer auch das typische Mijic-Tor nicht beschreiben. „Ich kann aus unterschiedlichen Situationen treffen“, sagt er. Kopfball, Duelle mit dem Tormann, Abschlüsse aus der Distanz. . . Eine Vorstellung davon, was sich Trainer Markus Schopp von seinem Stürmer wünscht, hat Mijic bereits. „Ich glaube, es sind ganz einfach Tore“, sagt er lachend.

Bücher und die PlayStation lenken ihn in Hartberg vom Fußball ab. „Und ich bin viel in Kontakt mit meiner Familie und meinen Freunden in Kroatien“, sagt Mijic. „Familie kommt bei mir an erster Stelle.“ Sein Vater war und sein Bruder ist in Kroatien als Amateurfußballer aktiv. „Sport hat bei uns in der Familie immer eine große Rolle gespielt.“ Als Mijic in Slowenien gespielt hat, sind die Eltern bei jedem Spiel als Zuschauer dabei gewesen. Und in Hartberg? „Jedes Spiel geht sich nicht aus. Aber es sind nur vier Stunden Autofahrt, sie werden kommen.“