Einfach ein Traum!“ Am Steg der Villa Lido in Klagenfurt schaut Thorsten Mahrer (34) auf den malerischen Wörthersee und genießt die Ruhe vor dem Sturm. Nur noch wenige Tage bis zum Bundesliga-Start mit dem Derby beim WAC in der Lavanttal-Arena (Samstag, 19.30 Uhr). Vorher spricht Austria Klagenfurts Capitano über …
... die Vorfreude: „Wir Fußballer haben keinen Bock auf lange Vorbereitungen. Von daher sind wir happy, dass es wieder losgeht. Das ist der erste Gradmesser. Umso schöner, dass wir in Kärnten bleiben und ein Derby spielen können.“
... die Regel, dass nur noch der Kapitän mit dem Schiri diskutieren darf: „Ich weiß nicht, wie streng sie das auslegen werden. Wenn ein anderer erfahrener Spieler mit dem Schiedsrichter ein paar Worte wechseln will, hoffe ich nicht, dass sie dafür Gelbe Karten verteilen.“
... seine Vorbildrolle (Durchschnittsalter des Kaders ist 22,9): „Vielleicht wird ein bisschen mehr von einem verlangt, wenn man die Gruppe führen muss. Vorher hatten wir einen Stamm, der sehr erfahren war. Daher gibt es jetzt schon mehr mitanzupacken. Für die Jungs geht es einfach drum, schnell zu lernen. Daher ist es für mich auch mehr Verantwortung.“
... das Ziel: „Alles andere als der Klassenerhalt wäre Wahnsinn zu formulieren. Wir wissen, wo wir stehen in Klagenfurt. Man muss sich nur den Marktwert von letztem und diesem Jahr anschauen. Ich hoffe, dass wir eine gewisse Rolle spielen. Aber das Ziel ist der Klassenerhalt.“
... Gegner WAC: „Dort ist ein bisschen mehr Geld vorhanden, sie haben unglaubliche Verkäufe in den letzten zwei Jahren gemacht. Sie haben sich gut verstärkt. Ich erwarte einen starken WAC am Samstag. Grundsätzlich heißt es Attacke und wir wollen drei Punkte holen.“
... die Möglichkeiten in Klagenfurt: „Es ist eine superspannende Liga für junge Talente. Man würde sich wünschen, dass das Ganze mehr auf die Zuschauer umschwappt. Klagenfurt war mal weg von der Bildfläche, jetzt haben wir uns hochgearbeitet. Wir sind auf einem guten Weg und ich hoffe, dass sich das im Stadion widerspiegelt. Auch wenn unser Stadion für die Bundesliga ja fast zu groß ist.“
... die Bedeutung des ÖFB-Cups: „Immer eine Riesenchance. Es sind nur sechs Spiele bis Europa. Im eigenen Stadion ein Finale zu spielen, wäre ein Märchen.“
... seine Zukunftspläne: „Ich will es noch genießen, habe Spaß am Kicken, mein Körper fühlt sich gut an. Zwei, drei Jahre hoffe ich noch spielen zu können. Ich kann mir gut vorstellen, danach was im Fußball zu machen. Vielleicht starte ich bald eine Trainerausbildung.“
... Abneigungen: „Egoisten! Wir arbeiten alle gemeinsam gegen den Ball. Ich freue mich, wenn unsere Stürmer Tore machen. Aber wenn sie defensiv nicht arbeiten, kriegen sie einen auf den Deckel. (lacht) Mit einem Neymar könnte es daher vielleicht schwer werden. Ich kann mir die Theatralik nicht anschauen.“
... sein Verhältnis zu Peter Pacult: „Ich denke schon, dass ich sein verlängerter Arm auf dem Platz bin. Manchmal muss ich die Jungs aufbauen, wenn er sie verbal abwatscht. Aber klar, manchmal bin ich der gleichen Meinung wie er.“
... den Teamgeist: „Wir waren Samstag Bootfahren auf dem See. Alle hatten ihre Freundinnen mit dabei. Ein lässiger Tag war das.“
... Ungerechtigkeit im Fußball: „Defensivspieler werden oft unterschätzt. Was soll zum Beispiel ein Rodri noch mehr machen, um den Ballon d’Or zu kriegen? Wenn es Messi wieder wird, wissen wir, dass die Wahl Blödsinn ist.“