Die greisen Götterväter des IOC reiben sich die geschmierten Hände, denn theoretisch sind die Spiele großartig: ein Treffen der Weltjugend, größte Sportveranstaltung mit herzergreifenden Emotionen.

Praktisch hat Discordia, die Göttin der Zwietracht, das Ihre hineingestreut, Olympioniken zu Statisten einer politischen Inszenierung gemacht, untergebracht in Betonburgen mit dem Charme einer nordkoreanischen Studentenherberge und Betten aus Karton. Welch Unterschied zu den Luxus-Chatelets der Euro-Kicker.

Dafür gibt es hunderttausende Kondome, lacht Herpes, Gott der Völkerverständigung. 10.500 Sportler, aber die meisten sind Armutschkerl, juchzt Europhobia, Göttin des Neids.

Die Uefa hat Millionen verschüttet, bei Olympia zahlen die Verbände (außer Boxen und Leichtathletik) nichts, in Zahlen ausgedrückt: Nullkommaniente. Ein österreichischer Olympiasieger bekommt vom ÖOC 20.000 Euronen, damit lässt sich bei einem Hauskauf fast der Notar finanzieren. Zu viele Bewerbe, katscht Polyp, Gott der Verwirrung.

Bei 329 Goldmedaillengewinnern ist klar, dass der einzelne bestenfalls in seinem Heimatdorf temporäre Berühmtheit erlangt. Es sei denn ein Ausnahmekönner stiehlt sich herauf. Einer wie Michael Phelps, der mehr Goldmedaillen gewonnen hat als Portugal, Peru und Ägypten zusammen.

Immer verrücktere Disziplinen. Zyklia, Göttin der Tradition, schüttelt ihr Haupt. Skateboard, BMX-Räder, Breakdance? Bald wird es Handy-Tippseln, Müslirühren und Wohnungsdekorieren geben. Gut, zu den Anfängen gab es auch Sackhüpfen, den Dreibeinlauf oder Bildhauerei.

Am wichtigsten ist die Politik, sagt Xenophob, Gott der Grenzen. Iraner, die gegen Israelis nicht antreten, Russen unter neutraler Flagge, Länder mit heiklen Menschenrechtsfragen … Denkt an Hitler, der die Spiele zur Feier seines Unrechtsstaates benutzt hat. Das Attentat in München, die Boykotte. Heute? Radikale Linke, Rechte, Klimaschützer, Russen, Islamisten, Verrückte, Boko Haram, IS, Houthi, alle wollen die Bühne für sich nutzen. 50.000 Polizisten und Militärs müssen für Sicherheit sorgen. Das zeigt, wie verrückt die Welt geworden ist.

Oder wie erfolgreich meine Arbeit ist. Discordia lachte. Dabei habt ihr auf die Geschlechterproblematik noch ganz vergessen. Das kam von Misogynia, Göttin der Genderei.

Jetzt aber Schluss, ihr mieselsüchtiges Gefleuche. Ein junges Heroenpaar, Hallux und Diarrhea, besprangen die Bühne und entfachten das olympische Feuer. Mögen die Spiele heiß werden, aber bitte friedlich.

Und noch etwas: Wegen der Klimaerwärmung bleibt der Olymp vorläufig geschlossen.