Vier Sturm-Talente für Ralf Rangnick! Der ÖFB-Teamchef hat die 33 diesjährigen Teilnehmer am Perspektivspielerlehrgang (28. bis 31. Juli) nominiert, mit dabei sind auch vier Akteure des SK Sturm Graz. Mit einer Einberufung von Stürmer Leon Grgic (Jahrgang 2006) sowie den beiden 2007-Jahrgängen Jacob Hödl und Oliver Sorg konnte man rechnen, mit Sturm-Kicker Nummer vier ist Rangnick eine Überraschung gelungen.

Denn mit dem 18-jährigen Arjan Malic wurde ein Neuzugang der Sturm-Profis berücksichtigt, der gar nicht im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft ist. Der Defensivspieler spielte bislang zehn Mal für Nachwuchsauswahlen von Slowenien. Noch im März musste er sich mit der slowenischen U19 den Alterskollegen Österreichs mit 0:2 geschlagen geben.

Malic spielt in der U19 Sloweniens

Ganz von der Hand zu weisen ist der Gedanke, dass Malic in Zukunft für Österreich auflaufen könnte, aber nicht. Der in Jesenice geborene Spieler lebt seit vielen Jahren in Österreich und durchlief die Jugendabteilung der SV Ried. Da der Perspektivspielerlehrgang kein offizielles Match inkludiert, sondern es für Rangnick und seinen Stab vor allem um das persönliche Kennenlernen der besten in Frage kommenden Rohdiamanten geht, spielt es für diesen Lehrgang keine Rolle, ob Malic bereits im Besitz des österreichischen Passes ist.

„Hödl und Sorg sind zwei gute Burschen mit Qualität, die beim Trainingslager richtig brav waren. Bei Grgic wissen wir ohnehin, was er kann. Malic präsentiert sich im Training sehr stark, aber die Sache mit der Staatsbürgerschaft muss natürlich noch geklärt werden“, erklärt Sturms Geschäftsführer Sport Andreas Schicker, der offen lässt, ob Malic in der zweiten Mannschaft oder auf Anhieb bei den Profis spielt: „Wichtig für ihn ist, dass er viel Spielpraxis erhält.“

Beim Lehrgang 2023 waren mit Tormann-Jungstar Salko Hamzic und Rechtsverteidiger David Ewemade ebenfalls zwei Akteure ohne österreichische Staatsbürgerschaft eingeladen. Hamzic spielt inzwischen bereits für das U18-Team des ÖFB. Auch Paul Wanner (inzwischen von Bayern an Heidenheim verliehen) wollte man 2022 mit einer Nominierung für den Perspektivspielerlehrgang den Wechsel zum ÖFB schmackhaft machen, der Sohn einer Österreicherin und eines Deutschen spielt vorerst jedoch weiterhin im DFB-Nachwuchs.